Am 3.12.1447 sandte Bischof Heinrich von Konstanz zwei "Waldschwestern" der Klause zu "Kürrenberg" zur Neubesiedlung in die verwaiste Bruderklause im Halltal in Tirol. Damit ist sehr wahrscheinlich das Schwesternhaus auf dem Kürnberg (auch Kirnberg) bei Steißlingen genannt, das sich einst mitten im Wald befand. Seine Bewohnerinnen bezeichneten sich unter anderem als "Waldschwestern", folgten der Augustinerregel und waren den Konstanzer Dominikanern unterstellt.
Die Klause auf dem Kürnberg besaß eine eigene, 1456 geweihte Kapelle, die Filial zur Pfarrkirche Steißlingen war. Der Altar war unter anderem dem Hl. Augustinus geweiht, ein bei Frauenkonventen seltenes Patrozinium, das auf gehobene geistliche Ambitionen der Gemeinschaft hinweist. Die Schwestern stammten nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern beispielsweise aus Isny oder Chur, und hatten einigen Grundbesitz und größere Kapitalanlagen. Zwar überstand der Konvent die Reformationszeit, ging aber in den 1550er Jahren ein. 1557 ist nur noch von der "gewesenen" Klause die Rede. |
- | <FDA> 3 (1868), 111-121 (A. KARG), hier 113-115. |
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- | E. JEHLE: Steißlingen - Aus der Geschichte der Pfarrei und des Dorfes. Singen 1956, 123-126. |
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- | LANDESARCHIVDIREKTION BADEN-WÜRTTEMBERG (Hg.): Der Landkreis Konstanz. Amtliche Kreisbeschreibung, Band IV. Sigmaringen 1984, 302. |
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- | P. FORSTER: Steißlingen - Vergangenheit und Gegenwart. Steißlingen 1988, 123. |
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- | A. WILTS: Beginen im Bodenseeraum. Sigmaringen 1994, 441-443. |
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