Klöster in Baden-Württemberg
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Schwesternsammlung Neunkirchen - Geschichte
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Die Adlige Elisabeth von Hall vermachte 1256 ihren beiden Töchtern, die in der schon bestehenden "cella" zu Neunkirchen lebten, Teile ihres Einkommens. Diese Zelle entstand wohl im Zusammenhang mit der 1237 erfolgten Neugründung des Benediktinerinnenklosters Paradeis in Heidingsfeld bei Würzburg. Sie lag neben der Pfarrkirche und war wie diese dem hl. Laurentius geweiht. Die immer nur wenigen Klausnerinnen gehörten nahezu ausschließlich dem niederen Adel in Mergentheim und der näheren Umgebung an. Sie lebten nach der Regel des hl. Benedikt, allerdings ohne Gelübde. 1338 wollte der Bischof von Würzburg im Zuge der beginnenden kirchlichen Distanzierung von der Beginenbewegung die Klause aufheben und ihre inzwischen recht umfangreichen Besitzungen dem Kloster Heidingsfeld schenken, doch erst 1460 wurde die Aufhebung wegen fehlender Gottesdienerinnen durchgeführt und 1461 durch den Papst bestätigt. Angeblich wurde der Stifterwille nicht mehr vollzogen, doch waren die Beginen allgemein in Verruf gekommen, weil ihre Lebensart nicht mehr den Vorstellungen der Amtskirche entsprach.
1534 verkaufte Heidingsfeld die Güter der Klause an das Spital des Deutschen Ordens in Mergentheim. Die Gebäude wurden restlos abgebrochen.
GERHARD TADDEY     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 364 (G. TADDEY).
- E. DEEG: Blüte und Niedergang der Beginenklause zu Neunkirchen. In: <WFr> 76 (1992) 61-89.
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