Klöster in Baden-Württemberg
Chorherren, weltliche   Klöster im Stadtkreis Pforzheim   
Kollegiatstift St. Michael Pforzheim - Geschichte
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Abbildung  Button Merianstich mit St. Michael von 1643.
1460 wurde die Pforzheimer Pfarrkirche St. Michael auf Initiative Markgraf Karls I. von Baden in ein Kollegiatstift umgewandelt. Um 1470 errichtete Hans Spryß von Zaberfeld einen neuen Chor. Gemäß den Statuten sollten dem Kapitel der Dekan, elf Kanoniker und zwölf Vikare angehören; die Pfründe des Propstes wurde erst 1506 geschaffen. Das Präsentationsrecht für die meisten Pfründen lag bei den badischen Markgrafen, bei der Besetzung ergab sich aber eine enge Verflechtung mit den sozialen Führungsgruppen der Stadt Pforzheim. Finanziell war das Stift vor allem mit Kapitalzinsen ausgestattet, der Grundbesitz war von untergeordneter Bedeutung. Unter Ernst von Baden (gest. 1553) wurde die Michaelskirche zur markgräflichen Grablege. Nach Einführung der Reformation durch Markgraf Karl II. löste sich das Kapitel im Laufe der 1550er Jahre auf. Es erfolgten keine neuen Präsentationen und das Dekanat wurde 1555 eingezogen. Zwischen 1635 und 1648 wurde das Stift für kurze Zeit restituiert.
Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1946-1957 wieder aufgebaut.
SVEN RABELER     
LITERATUR
-<KDB IX/6> 65-204.
- J. G. F. PFLÜGER: Geschichte der Stadt Pforzheim. Pforzheim 1862.
- J. HECHT: Pforzheim und das Restitutionsedikt (1629-1632). In: <FDA> 48 (1920) 169-192.
- G. FOUQUET: St. Michael in Pforzheim. Sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Studien zu einer Stiftskirche der Markgrafschaft Baden (1460-1559). In: H.-P. BECHT (Hg.): Pforzheim im Mittelalter. Studien zur Geschichte einer landesherrlichen Stadt (Pforzheimer Geschichtsblätter 6). Sigmaringen 1983, 107-169.
QUELLEN
-Generallandesarchiv Karlsruhe 82: Konstanz Generalia (Hochstift)
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