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Antoniterhaus Nimburg - Geschichte
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1456 gründete der Generalpräzeptor der Freiburger Antoniter, Antonius Lyasse, die Nimburger Niederlassung des Ordens. Markgraf Karl von Baden stiftete dafür am 9.2.1456 die dortige Pfarrkirche mit der zugehörigen Hofstatt. In einem Notariatsinstrument wurden seine Bedingungen, die seine Dominanz herausstreichen, festgehalten. Die dort erwähnte Anzahl von sechs Antonitern gibt vielleicht die Anzahl der in Nimburg lebenden Ordensleute an. Auf der Hofstatt wurden die "domus seu claustrum" und ein Spital errichtet. Die vorgefundene, wohl gotische Pfarrkirche war geostet, wohingegen ein weiterer gotischer Neubau, der möglicherweise unter den Antonitern, vielleicht erst nach ihnen errichtet wurde, in Richtung Süden zeigt.
Erschwert durch die dürftige Quellenlage aus der Zeit um 1500 ist die Beziehung zwischen der Freiburger Generalpräzeptorei und der Nimburger Niederlassung teilweise ungeklärt. Fragen bleiben auch bei der Auflösung des Klosters, die unter dem Einfluss der Reformation steht. Eindeutig ist, dass das Nimburger Antoniterhaus letztmalig 1549 erwähnt wird. 1556, im Jahr der offiziellen Einführung der Reformation in den markgräflichen Gebieten, verwandelt Karl II. das Kloster in ein Spital, das bis 1620 nachgewiesen werden kann. Nach dem Restitutionsedikt von 1629 wird die Freiburger Universität Besitzer, seit dem Westfälischen Frieden sind es wieder die Markgrafen, spätere Großherzöge von Baden. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts werden die Klostergebäude abgebrochen, allein die Kirche wird als Pfarrkirche bis heute benutzt.
STEPHANIE ZUMBRINK     
LITERATUR
-T. STEFFENS: Das Antoniterhaus in Nimburg (1456 - ca. 1550). In: s Eige zeige. Jahrbuch des Landkreises Emmendingen für Kultur und Geschichte 18 (1994), 8-24.
- S. WEISS: Das Antoniterhaus Nimburg. Eine badische Ordensniederlassung und ihre Besitznachfolger vom Spätmittelalter bis heute. In: Peer Frieß (Hg.): Auf den Spuren des heiligen Antonius. Festschrift für Adalbert Mischlewski zum 75. Geburtstag, Memmingen 1994, 171-186.
- Bergkirche Nimburg. Zur Geschichte der Bergkirche. hrsg. v. d. Evangelischen Kirchengemeinde Nimburg-Bottingen. o.O. o.J. (ca. 2002).
- I. HIMMELSBACH: Die Antoniter im Breisgau. Neue Erkenntnisse zur Herkunft des Antoniusaltars in St. Joseph in Obersimonswald und zur Baugeschichte der Nimburger Bergkirche. In: Schau-ins-Land 127 (2008), 9-30.
QUELLEN
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart J 40/8 Bü 111: Nachlass Hans Jänichen (1909-1976)
-Generallandesarchiv Karlsruhe 229: Spezialakten der kleineren Ämter und Orte
-Generallandesarchiv Karlsruhe 81: Ensisheim (Vorderösterreich u.a ): Extradita Colmar
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