Klöster in Baden-Württemberg
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Schwesternsammlung Brunnen bei Möhringen - Geschichte
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Das Frauenkloster bei der Brunnenkapelle St. Nikolaus wurde 1275 zum ersten Mal erwähnt. Im "liber decimationis", dem Zehntbuch des Bistums Konstanz, wird eine "Priorissa seu magistra in Brunnen in decanatu Kilchain" aufgelistet. Über diese Niederlassung ist sehr wenig bekannt. In den Quellen werden die Frauen auch als Terziarinnen bezeichnet und wurden offensichtlich von einem Leutpriester seelsorgerisch betreut. Es wird vermutet, dass die Nonnen bereits 1450 nach Möhringen zogen und in die dort vorhandene Klause eintraten.
Nach dem Wegzug der Klosterfrauen ließ sich ein Eremit nieder, der die dortige Kapelle versorgte. Als der letzte Eremit im Jahre 1747 starb, besetzten die fürstenbergischen Landesherren die Stelle nicht wieder.
Die Kapelle hatte sich, noch in der Zeit als die Klosterfrauen dort lebten, zu einem Wallfahrtsort entwickelt. 1339 stellte Papst Benedict XII. (1334-1342) einen Ablassbrief für die Wallfahrt aus, der den Besuchern und Förderern der Wallfahrtskapelle einen Pilgerablass von 40 Tagen gewährte.
Heute existiert noch in der Nähe des Aussichtspunkts Witthoh eine einschiffige Kirche, die so genannte Brunnen- oder Rosskapelle.
GUNDA WOLL     
LITERATUR
-F. BÜHLER: Heimatbuch Möhringen. Möhringen 1958.
- P. WILLIMSKI: Das Heimatbuch von Hattingen. Hattingen 1973.
- H. STRENG: Brunnen. In: Burgen, Schlösser und Ruinen im Tuttlinger Raum (<THB> 39).Tuttlingen 1976, 125.
- DERS.: Die Brunnenkapelle am Witthoh. In: <THB> 55 (1992) 54-56.
- H.-J. SCHUSTER: Fromme Frauen zwischen Laienstatus und Ordenszugehörigkeit - Die Klause in Möhringen im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit. In: Tuttlinger Frauen. Tuttlingen 2000, 33-41.
- Klöster und Ordensgemeinschaften im Landkreis Tuttlingen. Hrsg. v. Landkreis Tuttlingen (Schriftenreihe des Kreisarchivs Tuttlingen 6). Tuttlingen 2003.
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