Klöster in Baden-Württemberg
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Franziskanerkloster Bönnigheim - Geschichte
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Anschließend an eine schon 1449 bestehende Wallfahrtskapelle "Zu unserer lieben Frau" auf dem "Frauenberg", einem Höhenrücken südwestlich von Bönnigheim, wurde das Kloster 1477 durch Beschluss des Provinzialkapitels in Bamberg als Franziskaner-Observanten-Cella auf Lehengut des Erzbischofs Dietrich von Mainz gegründet. Die Initiative dazu ging möglicherweise zurück auf eine im Jahr zuvor durchgeführte Visitation der Klöster in Heilbronn und Leonberg durch den Vikar Johannes Philippi. Eine wenigstens anfängliche Abhängigkeit der nicht als Konvent, sondern als "Residenz" geplanten Cella vom Konvent in Heilbronn ist anzunehmen. Um die zwölf Brüder umfasste die Kloster-Familia, ihre Namen zwischen 1486 und 1543 überliefern die Kapiteltafeln und ein Nekrolog. Die Hausoberen nannten sich zunächst möglicherweise wegen ihrer Abhängigkeit von Heilbronn Vikare, ab 1501 "Präsidenten". Das Kloster wird im Franziskaner-Provinzkapitel Straßburg von 1478 bis 1543 geführt.
Mit Einführung der Reformation im Anschluss an den Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster in seinem religiösen Leben eingeschränkt und sein Weiterbestehen auf die Lebenszeit der anwesenden Mönche reduziert. 1540 kehrte der letzte Bruder dem Kloster den Rücken. Erzbischof Albrecht von Mainz übergab die leerstehende Anlage zwei Jahre später in die Obhut der Stadt. Das Kloster verfiel und wurde 1792 abgebrochen. Wenige Fragmente von Architektur und Ausstattung haben sich erhalten.
Eine archäologische Kurzuntersuchung mit Einmessung der erhaltenen Fundamente erfolgte anlässlich der Flurbereinigung 1974/76. Die Grundmauern des Chors in heute idyllischer Lage wurden gefestigt und sind begehbar.
STEFAN BENNING     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 197 (S. BENNING).
- <AFA> 16 (1971) 79-92 (J. GATZ).
- E. ZIPPERLEN: Das Barfüßerkloster auf dem Frauenberg bei Bönnigheim. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter 35 (1983) 136-141.
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