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Prämonstratenserinnenkloster Jestetten - Geschichte
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Der Schweizer Pfarrer Joseph Helg (1702-1787) konnte nach zwei Klostergründungen in der Schweiz auch im Klettgau mit Erlaubnis der Landesherrn, des Fürsten Schwarzenberg, ein Kloster zur Ewigen Anbetung gründen und dafür um 2.800 Gulden ein Grundstück in Jestetten erwerben. Pfarrer Helg schwebte eine Zahl von 92 Schwestern vor - trotz vieler Bedenken.
Lebensgrundlage sollte eine Landwirtschaft sein. Und gerade diese Grundlage blieb ein Schwachpunkt. Das Kloster bekam den biblischen Namen "Tabor" und wurde im Januar 1774 eröffnet. Alles blieb dürftig und provisorisch. 1776 waren schließlich 12 Schwestern beisammen, aber ein Teil kehrte noch im selben Jahr wieder ins Heimatkloster "Berg Sion" (Bistum St. Gallen) zurück.
Als die Redemptoristen unter Pater Klemens Maria Hofbauer (1751-1820, heiliggesprochen 1909) auch zwecks Klostergründung nach Jestetten kamen, lebten im Frauenkloster zwei Schwestern und einige Kandidatinnen, die aber wegen der schlechten Wirtschaftslage nicht als Ordensfrauen eingekleidet werden durften. Als die Redemptoristen im November 1805 Jestetten wieder verließen, bedeutete das auch das Ende des Frauenklosters. Es bestand noch bis 1806.
LOTHAR ABEND     
LITERATUR
-G. JÄGER: Jetstetten und seine Umgebung. Ein Heimatbuch für das Badische Zollausschlussgebiet. Jestetten 1930.
- J. WIDMER: Das Prämonstratenserinnen-Kloster Berg Sion einst und jetzt / Historische Darstellung von J. Widmer. Uznach 1932.
- Dokumente zum Leben des hl. Klemens M. Hofbauer. In: M. BRUDZISZ / H. SCHERMANN (Hgg.): Monumemta Hofbaueriana 16. Innsbruck 1998.
- <GLAK> 147/223, Errichtung eines Frauenklosters Ord. S. Norberti de perpetua adoratione zu Jestetten.
- <PfA> Jestetten, Tagebuch der Schwester Scholastika Birli aus Weingarten (1755-1797).
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