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Franziskanerkloster Fremersberg - Geschichte
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Das zum Sinzheimer Ortsteil Ebenung gehörige einstige Kloster Fremersberg bildet heute eine Exklave im Gebiet der Stadt Baden-Baden. An der Stelle eines älteren Weilers erscheint dort 1411 eine Einsiedelei, die seit 1425 als Klösterlein bezeichnet wird und zu der eine St. Ursula-Kapelle gehörte; jedoch wurde diese Niederlassung schon bald wieder aufgegeben. Um die Mitte des 15. Jh. ließen sich am gleichen Ort Franziskaner-Observanten nieder und es entstand ein kleines Ordenshaus, dessen erhaltene Bibliothekskataloge von einem regen geistigen Leben zeugen. In der Zeit der Reformation und Konfessionalisierung spielten die Fremersberger Ordensleute im Umland eine große Rolle bei der Verteidigung des alten Glaubens. Folgerichtig war ihre Tätigkeit während der Oberbadischen Okkupation stark eingeschränkt, 1621 mussten die letzten Patres ihr Kloster vorübergehend verlassen. 1689 wurde das Haus zwar nicht zerstört, erlitt jedoch wiederholt Plünderungen. Die von hier aus besorgte Gründung des Franziskanerklosters in Rastatt bewirkte im frühen 18. Jh. einen neuerlichen Rückgang der Niederlassung, die bald nur noch den Rang einer Residenz hatte und erst 1757 wieder den eines Guardianats erlangte. 1760 wurde sogar ein Neubau errichtet. Erst 1826 kam es zur Auflösung des Konvents, die Gebäude wurden auf Abbruch versteigert. An der Stelle des einstigen Hochaltars steht seit 1838 ein Steinkreuz.
KURT ANDERMANN     
LITERATUR
-<KB Rastatt> II, 494.
- <KDB XI/1> 400-404.
- W. MÜLLER: Das Franziskanerkloster Fremersberg. In: Wolfgang MÜLLER (Hg.): Die Klöster der Ortenau (Die Ortenau 58). Offenburg 1978, 438-444.
QUELLEN
-Generallandesarchiv Karlsruhe 119: Ortenau, Landvogtei
-Generallandesarchiv Karlsruhe 195: Baden-Baden, Stadt
-Generallandesarchiv Karlsruhe 203: Gernsbach, Stadt und Landkapitel
-Generallandesarchiv Karlsruhe 229: Spezialakten der kleineren Ämter und Orte
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