Klöster in Baden-Württemberg
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Augustinerinnenkloster Giengen - Geschichte
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Während der Phase der militärischen Bedrohung nach der Schlacht bei Giengen siedelten 1463 die Schwestern der Hermaringer Klause in die nahe Reichsstadt um. Der Konvent stand unter der geistlichen Leitung der Lauinger Augustiner-Eremiten. Ob die in städtischen Quellen 1571 nur einmal belegte Zuordnung der Klause zum Benediktinerorden auf einen Regelwechsel hinweist, muss zweifelhaft bleiben, zumal die Vorsteherin bis in die Mitte des 16. Jh. den traditionellen Titel einer "Meisterin" führte.
Der städtische Rat überließ den Schwestern ein Haus auf der "Tanzlaube", zudem wurden ihnen Einkünfte des Seelhauses eingeräumt. Zwei Ratsherren wurden als Pfleger eingesetzt.
Mit der Einführung der Reformation in der Reichsstadt ab 1536 geriet auch der Konvent unter Druck; der Prediger Martin Rauber polemisierte gegen die "Widerspenstigen ... sonderlich die Klausenschwestern". 1555 brachen offensichtlich massive Spannungen innerhalb der Gemeinschaft auf, die auf Geheiß des Augsburger Bischofs zur Inhaftierung einer Schwester führten. 1571 wurde mit dem Tod der letzten Klausnerin die Gemeinschaft aufgelöst. Das Schwesternhaus wurde als Stadtschreiberei genutzt (ab 1828 evangelisches Pfarrhaus).
WOLFGANG ZIMMERMANN     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 247 (W. ZIMMERMANN).
- <KB Heidenheim> II, 70.
QUELLEN
-Staatsarchiv Ludwigsburg B 176 L: Giengen, Reichsstadt
-Staatsarchiv Ludwigsburg B 176 S: Giengen, Reichsstadt
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