Klöster in Baden-Württemberg
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Franziskanerinnenkloster Dornstetten - Geschichte
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Nach dem "liber marcarum" des Bistums Konstanz (1360/70) bestanden in Dornstetten
zwei Sammlungen unter der Aufsicht der Franziskaner ("sub cura minoribus"), von denen später nur noch eine nachweisbar ist. Ab 1400 erscheint sie unter der Bezeichnung "Kaiserli- oder Kaiserinsammlung", später einfach graue Sammlung genannt. An der Spitze stand eine Meisterin, die gelegentlich auch als Priorin bezeichnet wurde.
Im 15. Jh. wurden Zinsen und Gülten in mehreren umliegenden Orten gekauft. 1568 zog man Einnahmen aus zwölf umliegenden Gemeinden und der Stadt, zudem verfügten die Schwestern über Eigengüter. Die Sammlung wurde ab 1470 von Württemberg zur Schatzung herangezogen, 1545 betrug ihr steuerpflichtiges Vermögen 800 Gulden.
1559 lebten noch drei Schwestern im Kloster, die laut einer Bittschrift an Herzog Christoph (1562) über 60 Jahre alt waren und sich wegen geringer Einkünfte von der Handarbeit ernähren mussten. Die Aufhebung erfolgte vermutlich 1565 gemeinsam mit dem örtlichen Dominikanerinnenkonvent, der Besitz wurde der Geistlichen Verwaltung Dornstetten einverleibt. 1567 lebten noch zwei ehemalige Schwestern mit einem Leibgeding. Das Schwesternhaus an der Stadtmauer stand noch 1568.
HANS PETER MÜLLER     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 215 (H. P. MÜLLER).
- <AFA> 17 (1972) 87-90 (J. GATZ).
- J. WÖSSNER / K. BOHN: Heimatbuch der Stadt und des alten Amts Dornstetten. Dornstetten 1968.
QUELLEN
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 121 Bd. 46a,46d: Lagerbücher örtlicher Kirchenvermögen
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