Klöster in Baden-Württemberg
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Dominikaner-Terziarinnen (?) "Klause" Sulz - Geschichte
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Am 28. November 1363 schenkte Hans von Rusier, Schultheiß von Sulz, seinen in der Klause lebenden Töchtern Agnes und Lukart Gülteinnahmen zu Bavendorf und Sulz. Die hier erstmals urkundlich belegte Klause wird 1384 als "Prediger Ordens" bezeichnet und wurde von einer Priorin geleitet. Ob sie im 15. Jh. der dominikanischen Drittordensregel unterstellt wurde, lässt sich nicht nachweisen. Die Klause scheint im Spätmittelalter Versorgungsstätte für Töchter aus der Sulzer Stadtbürgerschaft gewesen zu sein. Genannt werden 1423 Dorothea von Leinstetten und 1497 Ursula Remp. Durch die Verpfründung eintretender Schwestern und durch Zukäufe konnte der Liegenschaften- und Gültbesitz in Sulz und Umgebung weiter vermehrt werden. Das Gebäude der "Klose" stand im höchsten Teil der Stadt, oberhalb der Kirche. Am 4. Juni 1406 gaben Ut von Hürnheim, geb. von Geroldseck, und deren Bruder Walther von Geroldseck den Schwestern ihre Zustimmung zum Bau eines Brunnens vor ihrem Haus. Am 4. März 1496 entschied der Schultheiß in einem Streit zwischen der Klause und dem Sulzer Bürger Jakob Ungemach wegen der Mauer des Gartens der Klause bei der Schule. Die Klause besaß einen Marienaltar und ein ewiges Licht, verfügte also möglicherweise über eine Hauskapelle. Letzte Priorin war Barbara Klemm (1530). Nach der Reformation diente die "Klose" als Schulhaus. Das Gebäude wurde 1854 abgebrochen.
MARTINA WEHRLI-JOHNS     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 469 (M. WEHRLI-JOHNS).
- <KB Rottweil> II, 263-264.
- <WR> 517-520.
- <HStAS> A 407 (ab 1503).
- G. BOSSERT: Die Reformation im heutigen Dekanatsbezirk Sulz a. N. In: <BWKG> NF 38 (1934) 207-211.
QUELLEN
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 407: Sulz G
-Staatsarchiv Sigmaringen FAS F 25 NVA: Geistliche Verwaltung Sulz
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