Klöster in Baden-Württemberg
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Stift der Kanoniker vom gemeinsamen Leben Tübingen - Geschichte
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Mit einer ganz auf die seelsorgerlichen Bedürfnisse der Schlossbewohner abgestellten Begründung hatte Graf Eberhard d. Ä. 1481 die päpstliche Genehmigung zur Umwandlung der Kapelle in eine Pfarrkirche eingeholt, die am 11. Februar 1482 erfolgte. Die Schlosspfarrei wurde dem Stift St. Amandus in Urach übertragen (geistlicher Patronat), das den Uracher Kanoniker Dr. theol. Wendelin Steinbach als Pfarrer ("rector") einsetzte. Der Beichtvater von Eberhard im Bart, seit 1486 Professor der Theologie (via moderna), übte vom 11. Februar 1482 bis 1. Dezember 1517 die Pfarrrechte aus. Die Schlosspfarrei diente als eine Art Burse für die Professoren und studierenden Kanoniker vom gemeinsamen Leben.
Kirche und Pfarrhaus im hinteren Teil des Schlosses zwischen Marstall und Graben gelegen, wurden beim Neubau des Schlosses 1535 zerstört.
Im Rahmen der Auflösung der Stifte der Kanoniker vom gemeinsamen Leben in Württemberg wurde die Schlosspfarrei zum 1. Dezember 1517 wieder in eine Kapelle verwandelt und die Einkünfte teilweise der herzoglichen Kapelle zugewiesen. 1521 wurden aus einem Teil der Einkünfte zehn Stipendien für Magister der Artistenfakultät dotiert.
WILFRIED SCHÖNTAG     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 476 (W. SCHÖNTAG).
- <MonFratrum> 227-232.
- W. SCHÖNTAG: Die Aufhebung der Stifte und Häuser der Brüder vom gemeinsamen Leben in Württemberg. In: <ZWLG> 38 (1979) 91f.
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