Klöster in Baden-Württemberg
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Prämonstratenserinnenkloster Lochgarten - Geschichte
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Zwei Kanoniker des Stifts Lorch, Constantin und Giselbert, stifteten um 1144 auf ihrem väterlichen Gut in "Locarden" (= Garten im Wald) ein Kloster für Augustiner-Chorfrauen. Geplant war eine Besetzung vom Kloster St. Lambrecht bei Neustadt an der Haardt aus und eine wirtschaftliche Anbindung an Lorch. König Konrad III. bestätigte 1144 die Stiftung, die allerdings unter Bischof Embrico von Würzburg mit Nonnen aus Tückelhausen bei Schweinfurt besetzt wurde. Das dortige 1138 gegründete Doppelkloster entsprach nicht mehr den Regeln des Prämonstratenserordens, dem Lochgarten unter Aufhebung der Vermögensgemeinschaft mit Tückelhausen angeschlossen wurde. Der Abt von Tückelhausen behielt zunächst die geistliche Aufsicht. 1155 nahm Kaiser Friedrich I. das Kloster in seinen Schutz, das bis dahin der Vogtei des Friedrich von Bilrieth unterstand.
Nachdem Lochgarten zu Anfang des 14. Jh. dem Kloster Schäftersheim inkorporiert worden war, das hier lediglich eine Kapelle unterhielt, ging der Konvent allmählich ein. Das Gut wurde danach von Schäftersheimer Laienbrüdern verwaltet.
Erste Teile der Klostergüter verkaufte Schäftersheim 1528 an die Hohenlohe, die dort nach der Aufhebung des Klosters Schäftersheim in der Reformation ein Hofgut einrichteten. Graf Karl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim errichtete dort im 18. Jh. ein Jagdhaus mit Schweizerei, das nach seinem Erbauer den französisierten Namen Louisgarde erhielt.
GERHARD TADDEY     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 325 (G. TADDEY).
- K. ULSHÖFER: Die Geschichte des Klosters Schäftersheim. O. D. (1963).
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