Klöster in Baden-Württemberg
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Franziskanerkloster Rastatt - Geschichte
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Die Gründung des Franziskanerklosters in Rastatt gehört in den Kontext des Bemühens der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden um eine angemessene Sakralkultur in ihrer Residenz. Den Anfang machte 1699 die Ansiedlung von Franziskaner-Patres aus dem Kloster auf dem Fremersberg über Baden-Baden. 1711 wurde der unweit des Schlosses im nördlichen Teil der Herrenstraße (Ecke Lyzeumstraße) errichteten, der Straßburger Observantenprovinz zugehörigen Ordensniederlassung der Rang eines Hospizes zuerkannt, die Kirchweih erfolgte 1717 (BMV sine labe concepta). 1740 lebten in dem Kloster 24 Brüder. Der jeweilige Präses bzw. Guardian des Konvents fungierte häufig als Beichtvater für die Mitglieder des markgräflichen Hauses. Im Gruftgewölbe unter der Klosterkirche fanden sowohl die Konventualen als auch Angehörige des Rastatter Hofs und der städtischen Oberschicht ihre letzte Ruhe. Im Frühjahr 1805 wurde das Kloster aufgehoben. Die Klosterkirche dient seither der evangelischen Kirchengemeinde als Gotteshaus. In den Konventsgebäuden war zeitweise das Landratsamt untergebracht.
KURT ANDERMANN     
LITERATUR
-<AFA> 1 (1956) 8, 69-96 (H. Steigelmann)
- <KB Rastatt> II, 381.
- 250 Jahre Evangelische Stadtkirche (ehem.[alige] Franziskanerkirche) Rastatt. Hrsg. v. Evangelischen Gemeinderat Rastatt. Rastatt 1967.
- H. SCHMID: Die Säkularisation der Klöster in Baden 1802-1811. Überlingen 1980, 189f.
- M. ZEPF: 275 Jahre Evangelische Stadtkirche Rastatt - ehemalige Franziskanerkirche. 1717-1992. Rastatt 1992.
QUELLEN
-Generallandesarchiv Karlsruhe 220: Rastatt, Stadt
-Generallandesarchiv Karlsruhe 229: Spezialakten der kleineren Ämter und Orte
-Generallandesarchiv Karlsruhe 74: Baden-Generalia
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