Klöster in Baden-Württemberg
Ritterorden   Johanniter   Klöster im Neckar-Odenwald-Kreis   
Johanniterkommende Neckarelz - Geschichte
  Zurück
An der Kreuzung wichtiger Verkehrswege hat der Komtur Konrad von Wölchingen dieses Haus im Jahr 1297 auf ehemaligem staufischem Besitz gegründet und das Hauptgebäude ganz auf die Bedürfnisse von Pilgern und Kranken ausgerichtet. Die Hospitalkirche weist vier Geschosse auf; das Kirchenschiff mit Chor war durch Öffnungen in der Decke mit dem darüber liegenden Geschoss, in dem die Pilger und Kranken betreut wurden, verbunden, so dass diese dem Gottesdienst zumindest akustisch folgen konnten. Ein vergleichbarer Bau findet sich noch in Niederweisel bei Butzbach in Hessen. Angesichts der prekären Situation des Ordens im 14. Jh. musste auch dieses Haus 1350 aufgegeben und an die Herren von Hirschhorn verkauft werden. Für das zwischenzeitlich profanierte Gebäude, das aber seit dem 18. Jh. wieder für Gottesdienste genutzt wird, findet sich gelegentlich die Bezeichnung Tempelhaus, doch hat diese Kommende nie dem Templerorden gehört.
WALTER G. RÖDEL     
LITERATUR
-<KB Neckar-Odenwald-Kreis> II, 196.
- <KDB IV/4> 90-95.
- Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden. Bd. 2. Bearb. von A. KRIEGER. 2. Aufl. 1905. Sp. 269.
- K. HOFMANN: Johanniter in Wölchingen, Boxberg und Neckarelz. In: <ZGO> 104 (1956) 240-244.
- F. LIEBIG: Johanniter in Wölchingen, Boxberg und Neckarelz. In: <ZGO> 106 (1958) 180- 183.
- E. GRUNSKY: Doppelgeschossige Johanniterkirchen und andere Bauten. Studien zur Typengeschichte mittelalterlicher Hospitalarchitektur. Diss. phil. Tübingen 1969.
- W. G. RÖDEL: Ehemalige Ordensniederlassungen in Baden-Württemberg: Eine Nachlese. In: Der Johanniterorden in Baden-Württemberg 88 (1993) 10-14.
- M. RUNOW / W. SCHOUWINK (Hg.): 700 Jahre Tempelhaus Neckarelz. Dienst am Nächsten unter dem achtspitzigen Kreuz (Mosbacher Jahreshefte, Sonderheft 3). Mosbach 2000.
Seitenanfang