Klöster in Baden-Württemberg
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Dominikanerinnenkloster Dornstetten - Geschichte
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Die Grafen von Fürstenberg als Stadtherren von Dornstetten befreiten 1276 die Schwestern der unteren Sammlung auf der Mauer von Steuern und Diensten, 1366 werden die Schwestern, denen eine Priorin vorstand, als Dominikanerinnen bezeichnet. Daneben existierte die erstmals 1348 genannte alte Sammlung am Kirchhof, ebenfalls unter der Leitung einer Priorin. Die Priorin und fünf Schwestern der alten Sammlung verpflichteten sich 1375 gegenüber ihren Beichtvätern vom Dominikanerorden und in Anwesenheit des Rottweiler Priors zur Einhaltung bestimmter Regeln. 1387 erhielten sie von den Grafen von Württemberg einen Schirmbrief.
1400 vereinigten sich diese beiden dominikanischen Sammlungen im Haus beim Kirchhof und übergaben das untere Haus der Stadt Dornstetten, wofür sie Befreiung von Steuern und Diensten erlangten. Fortan hieß der Konvent "alte Sammlung", später "weiße Sammlung". Durch Pfründstiftungen und Käufe wurden Zinsen und Gülten in mehreren umliegenden Orten erworben. 1568 gingen Einkünfte aus 27 Orten ein, zudem verfügte der Konvent über Eigengüter. Die Sammlung wurde von Württemberg seit 1470 zur Schatzung herangezogen, ihr steuerpflichtiges Vermögen betrug 1545 1.600 Gulden.
In der Reformationszeit wurde die Neuaufnahme von Schwestern verboten, zwei ohne Erlaubnis aufgenommene Schwestern mussten 1554 wieder weggeschickt werden, 1559 lebten noch zwei Schwestern im Kloster. 1565 wurde die letzte Schwester mit einem Leibgeding abgefunden, das Kloster der Geistlichen Verwaltung Dornstetten einverleibt. Die Behausung der Schwestern zwischen Pfarrkirche und Zehntscheuer wurde dem Stadtpfarrer zur Wohnung überlassen (1568).
HANS PETER MÜLLER     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 215 (H. P. MÜLLER).
- J. WÖSSNER / K. BOHN: Heimatbuch der Stadt und des alten Amts Dornstetten. Dornstetten 1968.
QUELLEN
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 121 Bd. 46b, 46c: Lagerbücher örtlicher Kirchenvermögen
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