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Benediktinerinnenkloster Rohrdorf - Geschichte
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In den 1190er Jahren erfolgte die Übersiedlung des Frauenkonventes von der Benediktinerabtei Isny nach Rohrdorf. Die Pfarrkirche Rohrdorf (Patr.: Germanus und Vedastus, seit 1501 Remigius und Cyriacus) war eine mittelalterliche Großpfarrei. Zum Zeitpunkt der Übersiedlung war die Vogtei im Besitz der Staufer. Außerdem sind die engen Beziehungen mit dem Rohrdorfer Pfarrer Adilbert von Trauchburg (+ 1178), einem Wohltäter des Isnyer Klosters, bekannt. Bischof Hermann II. von Konstanz (1183-1189) schenkte (inkorporierte) 1189 die Pfarrkirche Rohrdorf dem Abt von Isny. Unter Hinweis auf den Konstanzer Bischof nahm Kaiser Friedrich I. Barbarossa den Abt von Isny als Inhaber der Rohrdorfer Frauenkirche und die Umsiedelung des Frauenkonventes unter kaiserlichen Schutz. Papst Gregor IX. bestätigte 1231 die bischöfliche Schenkung. 1277 und 1278 erfolgten erneute bischöfliche Bestätigungen, was auf Streitigkeiten schließen lässt. Offenbar steht die Letztere im Zusammenhang mit der Absicht des Frauenkonventes (gegen den Willen des Abtes Berthold), nach Isny zurückzukehren. Die Frauen blieben jedoch in Rohrdorf. 1289 kam es zu einer nochmaligen Inkorporation durch den Konstanzer Bischof Rudolf I. von Habsburg (1274-1293). Der Rohrdorfer Frauenkonvent lässt sich bis in das 15. Jh. nachweisen.
KONSTANTIN MAIER     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 403f. (K. MAIER).
- <KDW Wangen> 270-275.
- H. SAUTER: Die Inkorporationen der ehemaligen Abtei Isny. In: R. REINHARDT (Hg.): Reichsabtei St. Georg in Isny (1096-1802). Beiträge zu Geschichte und Kunst des 900jährigen Benediktinerklosters. Weißenhorn 1996, 47-112.
QUELLEN
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 352: Johanniterorden, Selektbestand
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 357: Rohrdorf-Dätzingen, Johanniterkommende
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 360: Johanniterorden, Amtsbücher
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 14 Bd. 158, 159: Diplomatare
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 218: Lagerbücher des Johanniterordens
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