Klöster in Baden-Württemberg
Kreise   Bodenseekreis   Bettelorden   Kapuziner   
Kapuzinerinnenkloster Markdorf - Geschichte
  Zurück
Abbildung  Button Innenraum der ehemaligen Klosterkirche und heutigen Spitalkirche, um 1960.
1689 erfolgte die Grundsteinlegung für den Klosterbau in Markdorf, den die vierzehn Kapuzinerinnen aus Bergheim nach dessen Fertigstellung 1692 beziehen konnten. Es war eine U-förmige Anlage mit der Kirche als einem Schenkel auf einer Anhöhe nordwestlich der Stadt. Der alte Klosterbau in Bergheim diente nur noch der Ökonomie. Die erste Mutter konnte dank ihrer Mitgift den Klosterbesitz beträchtlich vermehren. Bejahrte vornehme Frauen wurden als Pfründnerinnen aufgenommen, die dem Kloster meist eine Erbschaft vermachten. 1718 stellte der Konvent einen eigenen Kaplan an.
Gegen Ende des 18. Jh. verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage, so dass 1801 Bürgermeister und Stadtpfarrer die Verwaltung übernehmen mussten.
1803 übernahm der Deutsche Orden das Kloster mit 14 Chor- und drei Laienschwestern. Baden hob das Kloster am 25. Mai 1808 auf, bestimmte es aber zunächst zum Aussterbekloster und quartierte 1835 die letzten Schwestern aus. Das letzte Konventsmitglied starb 1845.
Die Stadt kaufte die Gebäude 1835, brachte das Spital darin unter und nutzte sie als Krankenhaus und Altenheim. Seit 1867 wirkten hier wieder Barmherzige Schwestern von Hl. Kreuz mit dem Mutterhaus in Ingenbohl (Schweiz). Als sie sich 1976 aus dem Krankenhaus zurückzogen, blieben sie im Altenheim weiter tätig, das 1920 in den ehemaligen Waldseer Hof verlegt wurde. Das Krankenhaus im ehemaligen Kapuzinerinnenkloster wurde 2002 geschlossen. Die Anlage mit der reichen Kirchenausstattung im braunen Kapuzinerstil nach 1700 ist gut erhalten.
ELMAR L. KUHN     
LITERATUR
-<AFA> 13 (1969) 163-174 (B. STENGELE / M. WETZEL).
- <KDB I> 518.
- H. SCHMID: Die Säkularisation der Klöster in Baden 1802-1811. Überlingen 1980, 78f.
- Markdorf. Geschichte und Gegenwart. Stadt Markdorf (Hg.), Markdorf 1990, 184, 298-301.
Seitenanfang