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Schwesternsammlung Geisingen - Geschichte
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Die erste schriftliche Erwähnung der Frauenklause zu Geisingen geht auf einen Zinsrodel des Klosters Amtenhausen zurück. Dort findet sich ein Eintrag, der in den Zeitraum 1323 bis 1329 datiert: "Dis sint die guet ze Gisingen: ... Die klosnerina gent von ainr wise 2 schefol kernen und 2 schefol habern."
Die Klausnerinnen waren demnach dem Kloster Amtenhausen zur Abgabe eines Grundzinses verpflichtet. In einer Urkunde des Jahres 1384 wurde Adelheid Smidin, die Priorin der "samnung zu Gysingen" genannt. Die Klausnerinnen hatten zu dieser Zeit also bereits eine Vorsteherin, eine Priorin. 1392 stand Adelheid von Velsenberg der Geisinger Frauenvereinigung als Priorin vor. Damals verkauften Priorin und Konvent zu Neudingen an sie als Priorin der "Sammlung zu Gisingen" eine Gült. Im Jahre 1410 verkaufte Hans von Reggenbach zu Geisingen etliche von Fürstenberg lehenbare Grundstücke und Güter mit Zustimmung des Grafen Heinrich von Fürstenberg an die Frauensammlung zu Geisingen.
Am 4. November 1429 veräußerte Ulin Vilinger, Bürger zu Rottweil und ehemaliger Schultheiß zu Geisingen, den "gaistlichen Frauen, der Priorin und den Frauen in der sammlung ze Gisingen" zwei kleine Wiesen auf Geisinger Gemarkung.
Ende des 15. Jh. scheint sich die Geisinger Frauenklause aufgelöst zu haben. Anno 1491 belehnte Graf Heinrich von Fürstenberg Hans Schlatter zu Geisingen mit mehreren Lehengrundstücken, darunter auch zwei Jauchert "in der Closnerinnen Thal". Fortan ist von der Klause nicht mehr die Rede. Nur noch der Flurname "Klausemer Tal" erinnerte von nun an ihre Existenz.
HANS-JOACHIM SCHUSTER     
LITERATUR
-A. VETTER: Geisingen. Eine Stadtgründung der Edelfreien von Wartenberg. Konstanz 1964.
- Klöster und Ordensgemeinschaften im Landkreis Tuttlingen. Hrsg. v. Landkreis Tuttlingen (Schriftenreihe des Kreisarchivs Tuttlingen 6). Tuttlingen 2003.
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