Eine erste Schenkung von Gütern in Boxberg, Althausen, Königshofen, Iphofen und Schweigern an den Johanniterorden erfolgte 1192 vor dem Antritt seiner Pilgerfahrt ins Hl. Land durch Kraft I. von Boxberg in Anwesenheit Kaiser Heinrichs VI. Aus dieser Zuwendung entstand dann zunächst die Kommende Wölchingen.
Die Familie von Boxberg war eng mit dem Orden verbunden. Heinrich von Boxberg, gestorben 1279 als Letzter der älteren Linie des Geschlechts, fungierte 1260-1262, 1273 und 1275-1278 als Prior von Alemania, das heißt als Vorsteher aller Ordenshäuser im deutschen Sprachraum. Am 1. Januar 1287 übergaben die drei Brüder Kraft, Gerhard (beide Mitglieder des Johanniterordens) und der wohl noch minderjährige Konrad ihre Stammburg und den Ort Boxberg an den Johanniterorden, der seine Kommende Wölchingen 1313 hierher verlegte. Angesichts der für den Orden krisenhaften Entwicklung im 14. Jh., bedingt durch hohe Verschuldung einerseits durch die kostenaufwändige Übernahme der Güter des 1312 aufgelösten Templerordens, andererseits durch die gewaltigen Kosten für den Ausbau der Befestigungen auf Rhodos, mussten manche Ordenshäuser veräußert werden. Auch die demographischen und wirtschaftlichen Folgen der Großen Pestepidemie von 1346 wie auch die Lockerung der alten Ordenszucht haben zu dieser Notsituation beigetragen. So kam es am 25. Mai 1381 zum Verkauf der Kommende Boxberg mit allen Besitzungen und Kirchenpatronaten an die Herren von Rosenberg. Die Burg wurde mehrfach gebrochen und wieder aufgebaut. Sie kam durch Kauf 1561 definitiv in kurpfälzischen Besitz. Heute sind nur noch Mauerreste vorhanden. |