Das Kapuzinerkloster Staufen wurde in Nachfolge des 1675 von französischen Truppen zerstörten Klosters Neuenburg gegründet. Die Kapuziner hatten hier bereits von Neuenburg her Aushilfen in der Seelsorge geleistet. Die Staufener Bürgerschaft setzte sich für die Niederlassung des Ordens in der Stadt ein. Hingegen war den Bemühungen der Stadt Neuenburg, den Orden zu einer Wiedererrichtung des Klosters am alten Ort zu bewegen, kein Erfolg beschieden, da die Lage Staufens auch nach dem Frieden von Nimwegen (1678/79) sicherer erschien. Gegen die Errichtung eines Kapuzinerklosters in der Stadt opponierten verschiedene in Freiburg vertretenen Mendikantenorden, weil sie Konkurrenz in ihren Bettelbezirken befürchteten. Dagegen unterstützte der Abt des Benediktinerklosters St. Trudpert, Roman Edel, die Errichtung des Klosters. Er erhoffte sich einerseits Hilfe bei der Seelsorge der Streusiedlungen im Schwarzwald, andererseits verband ihn die gemeinsame Rivalität zu den Jesuiten mit den Kapuzinern. Edel legte am 17. September 1683 den Grundstein für das Klostergebäude. Die Gründungsgeschichte Staufens lässt also Rivalitäten und Spannungen zwischen den Orden erkennen. Diese waren für das späte 17. Jahrhundert typisch, da sich die Mendikanten personell gut entwickelt hatten und die Klosterdichte deutlich zunahm; weltliche wie geistliche Obrigkeiten konstatierten in dieser Zeit zunehmend einen gewissen Sättigungsgrad an Bettelordensniederlassungen.
Nach Vollendung des Baus im Juni 1685 konnten die Kapuziner die neue Niederlassung beziehen, die zunächst nur den Status eines Hospizes hatte. Bereits ein Jahr später wurde es jedoch zu einem Kloster hochgestuft und personell aufgestockt. Erst 1699 folgte die Konsekration der Klosterkirche durch den Konstanzer Weihbischof Konrad Ferdinand Geist. Der Sammelbezirk der Staufener Kapuziner, der auch das Aktionsfeld ihrer Seelsorge umfasste, war ausgesprochen weitläufig. Er grenzte nach Norden an die Terminierbezirke der Breisgauer und Freiburger Kapuziner, reichte im Süden bis an das evangelische Markgräflerland heran, erstreckte sich nach Westen bis an den Rhein (u. a. Neuenburg) und nach Osten bis in das Münstertal und St. Trudpert im Schwarzwald. Damit waren die Kapuziner in den katholischen Gebieten in der südöstlichen Oberrheinebene nahezu flächendeckend vertreten. Ab 1745 fungierten die Staufener Kapuziner auch als Beichtväter für die neu in die Stadt kommenden Ursulinen.
Der Niedergang des Klosters setzte Ende des 18. Jahrhunderts ein. 1793 residierten dort noch 13 Patres und ein Bruder, 1802 waren es noch 7 bzw. 3. Das Kloster sollte jedoch länger als alle anderen Niederlassungen des Ordens im südlichen Baden bis 1834 Bestand haben, da es als Sammelkloster für Kapuziner aus Niederlassungen diente, die geschlossen wurden. Nach der Schließung erwarb die Stadt Staufen das Kloster und gestaltete es 1836 zu einer Schule um. Dabei diente der baulich stark veränderte Kirchenraum als Turn- und Festsaal. Seither hat der Gebäudekomplex verschiedene Umbauten und Nutzungen erfahren, unter anderem beherbergte er zeitweise das Goethe-Institut und dient heute unter anderem als Jugendzentrum und Sporthalle |