Bei der Kapelle St. Marien in Anhausen lebte im 14. Jh. ein Einsiedler, Bruder Konrad, der 1360 die Separation von der Pfarrkirche Gröningen erwirkte. Unter seinem Nachfolger, Bruder Markward, erfolgte 1390 die Weihe von drei Altären durch den Würzburger Weihbischof. Um die geistliche Betreuung dauerhaft zu gewährleisten, übergaben Hermann von Hornburg, seine Mutter Barbara von Merkingen und Konrad von Bebenburg als Patronatsherrn 1403 die Kapelle in Anhausen und die Pfarrkirche in Wallhausen dem rheinisch-schwäbischen Provinzial der Pauliner-Eremiten, die 1382 durch Anna von Hohenlohe nach Goldbach bei Waldenburg gekommen waren. Bestätigt wurde die Gründung 1404 durch den Bischof von Würzburg und 1418 durch den Papst. Zur Verbesserung der Einkünfte inkorporierte der Bischof 1436 die Pfarrei Wallhausen; 1493 folgte die Inkorporation der Pfarrei Oberasbach, die Georg von Bebenburg 1469 den Mönchen geschenkt hatte. Über die Eigenwirtschaft mit Äckern, Wiesen, Seen und Waldungen hinaus erwarb das Kloster durch Stiftungen und kleinere Zukäufe nicht unbeträchtlichen Besitz besonders in der näheren Umgebung. Von fünf bekannten Prioren waren die ersten drei (1423-1428 Heinrich, 1445-1484 Leonhard Korbmann, 1490-1499 Stephan Erkenbrecht) Provinziale ihres Ordens. Die Paulinereremiten, wegen ihrer hellbraunen Kleidung im Hällischen Volkswitz als Ratten bezeichnet, versahen die Seelsorge bei den inkorporierten Pfarrkirchen, doch die Gemeinde Wallhausen verlangte 1499 einen eigenen Vikar.
Die weltliche Schutzherrschaft über das Kloster kam von den Herren von Hornburg an die Herren von Bebenburg; nach deren Aussterben beauftragte der Prior Johann Reinhart (1499-1532) damit 1504 den Markgrafen zu Ansbach. Ungeachtet der Proteste des Priors Johann Reinhart untersagte Markgraf Georg der Fromme 1528 die Aufnahme von Novizen. Der letzte Prior Leonhard Löß, der evangelisch gesonnen und verheiratet war, verstarb 1557. Daraufhin wies die markgräfliche Regierung den letzten Mönch ins Kloster Heilsbronn. Die Anlage in Anhausen wurde zu einem Pachthof und schließlich nach dem 30-jährigen Krieg an Privatleute verkauft.
Der Kirchenbau begann im 14. Jh. bereits vor der Übergabe an die Paulinereremiten; nach 1403 dürften zunächst Klostergebäude errichtet worden sein. Wegen Brandschäden 1445 stiftete Georg von Bebenburg größere Summen zum Neubau. Nach dem Verkauf der Klostergüter brachen die Bauern die Gebäude allmählich ab. Erhalten blieben lediglich eine etwa 18 Meter hohe Mauer, die nördliche Seitenwand eines achteckigen Chores, und der Ansatz der um 1480 durch Wilhelm von Crailsheim gestifteten nördlichen Seitenkapelle, welcher im Süden die Annenkapelle entsprach. Die in die Mauer eingefügten Grabplatten erinnern mit Inschrift und Ahnenwappen an fünf Herren von Bebenburg. |