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Benediktinerpropstei Mochental - Geschichte
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Der Ort wird erstmals im ältesten Zwiefalter Nekrolog genannt in Erinnerung an eine Schenkung der Adelheid comita de Mochintal von sechs Huben an die Abtei Zwiefalten. Dass auf dem Bergsporn im Kirchener Tal zwischen Lauterach und Ehingen zunächst eine Burg stand und sie der Stammsitz einer Adelsfamilie war, ist nicht ausgeschlossen, doch ging diese bald in der der Grafen von Berg auf, die vor 1209 an dieser Stelle eine Nikolauskapelle hatten errichten lassen. Um diese Keimzelle wuchs der Zwiefalter Besitz so, dass er 1342 durch eine eigene Vogtei der Herren von Stein (= Rechtenstein) geschützt werden musste, womit eine relative Selbständigkeit bzw. Abhängigkeit von Zwiefalten deutlich wird und sich in der Folge eine lückenlose Reihe von Pröpsten nachweisen lässt, die vom Zwiefalter Abt eingesetzt wurden.
Gleichwohl blieb Mochental im Grunde ein Hofgut, das größte der Abtei, günstig gelegen zwischen Ehingen und Zwiefalten, zwar jeweils von namhaften Pröpsten geleitet und mit kleinen Konventen von höchstens zehn bis zwölf Patres besetzt, das seine Produkte auf dem "Mochentaler Hof" in der vorderösterreichischen Stadt Munderkingen abzusetzen versuchte. Das bis heute erhaltene dreigeschossige Gebäude mit Eckrisaltiten wurde nach einem Brand 1730 bis 1734 von den Zwiefalter Klosterbaumeistern Martin und Joseph Schneider (Schüler von Franz Beer) errichtet (mit Kapelle und Hubertussaal), wo die jeder barocken Repräsentation abgeneigte Abtei Jagdgäste unterbringen konnte, ohne von ihnen in Zwiefalten selbst belästigt zu werden. Die Ausstattung ist teilweise das Werk des Bildhauers J. J. Christian und des Malers F. J. Spiegler. Im Norden dahinter befindet sich das dreiflüglige Ökonomiegebäude. Der letzte Propst, P. Wolfgang Neumann, 1802 von württembergischen Truppen aus Mochental vertrieben, starb 1806 in Zell a. d. Donau. Von September 1803 bis Februar 1816 lebte der letzte Zwiefalter Abt Gregor Weinemer auf Befehl der württembergischen Regierung in Mochental. Nach wechselnden Verwendungen diente das abgelegene Gebäude zuletzt als Internatsschule, seitdem als Galerie.
HERMANN JOSEF PRETSCH     
LITERATUR
-<ERZBERGER> 215ff.
- <Württ. Klosterbuch> 353f. (H. J. PRETSCH).
- <GermBen> V, 388-393 (W. SETZLER).
- <KB Alb-Donau> II, 164.
- <KDW Ehingen> 92-99.
- G. KOLB: Barockbauten in Gebiet der Abtei Zwiefalten. In: H. J. PRETSCH (Hg.): 900 Jahre Benediktinerabtei Zwiefalten. Ulm 1989, 347ff.
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