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Zisterzienserinnenabtei Frauental - Geschichte
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Gemeinsam mit ihren Gattinnen stifteten die Brüder Gottfried und Konrad von Hohenlohe, Parteigänger Friedrichs II., 1232 ein Zisterzienserinnenkloster auf einem Gut im Tal der Steinach südlich ihrer Burg Brauneck, dem sie den Namen "Vallis Dominarum" "Frauental" gaben. Ausgestattet wurde der Konvent, dessen Herkunft unbekannt ist, mit Gütern zu Enkersberg und Münster, die er mit allen Zugehörden bis auf die Weinberge zu freiem Besitz erhielt. Noch im selben Jahr wurde die Stiftung durch Hermann von Lobdeburg, Bischof von Würzburg, bestätigt, der auf Bitten der Stifter auch die Übertragung des Patronatsrechts der Pfarrei Münster an das neue Kloster gestattete. Schon im darauf folgenden Jahr erteilte Papst Gregor IX. (1233 Juni 18) das große Ordensprivileg ("Privilegium commune") an Frauental, das auf sein Bitten hin noch im September 1233 dem Zisterzienserorden inkorporiert wurde. Seit dieser Zeit ist auch die Zuweisung der neuen Gründung an das Kloster Bronnbach als Weiserabtei belegt, dessen Abt vom selben Papst beauftragt wurde, die Nonnen mit einem Beichtvater (1233) und den nötigen Kutten (1235) auszustatten. Am 11. Mai 1336 erhielt der Bronnbacher Abt Heinrich den Auftrag, die Äbtissin und den Konvent von der päpstlichen Exkommunikation zu lösen, mit der sie belegt worden waren, da sie zu Ludwig dem Bayern gehalten und trotz Interdikt Gottesdienst gefeiert hatten. Die königliche Bestätigung hatte Frauental bereits 1239 durch den Staufer Konrad IV. erfahren, worauf 1284 ein Privileg König Rudolfs von Habsburg folgte. Die Klosterkirche war 1259 fertiggestellt. Die erste Äbtissin Jutta (1247) stammte vermutlich wie die Klostervorsteherinnen Elsbeth (1309), Margaretha I. (1342) und Anna I. (1379) aus der Stifterfamilie. Auch die Schirmvogtei wurde durch die Hohenlohe-Brauneck geübt, deren Mitglieder wie z. B. der Deutschordenskomtur Heinrich das Kloster besonders durch Schenkungen förderten. Es verfügte über Besitzungen und einzelne Herrschaftsrechte in 53 Orten vor allem im ehemaligen Jagstkreis, in Unter- und Mittelfranken, jedoch besaß es nur in seiner unmittelbaren Umgebung wirklich einträgliche Produktionseinheiten. Trotz einer mühsamen Erwerbspolitik, bei der auch zu weit entfernt liegende Güter wieder abgestoßen wurden, gelang es nicht, ein geschlossenes "Territorium" zu schaffen. Ende des 15. Jh. umfasste der Besitz ca. 600 Hektar Äcker, Wiesen und Klosterwald, darunter für die Zisterzienserwirtschaft wichtige Eigenhöfe (Lohrhof und Klosterhof), Mühlen (Klostermühle, Fuchsmühle und Grubenmühle) und fünf Seen. Nach dem Aussterben der Stifterfamilie im Mannesstamm 1390 wurde Frauental zusammen mit der Burg Brauneck von den Erben 1448 an den Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach verkauft, was zu einer Stagnation der Erwerbspolitik führte. Abt Konrad von Bronnbach sollte daher 1466 dem Generalkapitel der Zisterzienser eine Aufstellung über den Güterstand Frauentals und die Besitzungen übermitteln, die zur Besserung der wirtschaftlichen Lage des Konvents besser verkauft würden. Sein Nachfolger Johann VI. versah noch 1520 den Konvent, der im Durchschnitt ein Dutzend Nonnen umfasste, mit 14 Vorschriften im Bezug auf die Einhaltung disziplinarischer Regeln, jedoch wurde durch Plünderungen im Bauernkrieg (1525) und die Einführung der Reformation in den markgräflichen Landen (1526) bereits das Ende des Konvents eingeleitet. Nachdem 1547 die letzten drei Konventualinnen verstorben waren, diente das Kloster seit 1548 als Domäne der brandenburg-ansbachischen Markgrafen mit der Funktion eines Kastenamts, wobei die Kirche als Getreidespeicher umgenutzt wurde, während die Krypta mit Nonnensepultur und Stiftergrablege seit Mitte des 16. Jh. als Gottesdienstraum der evangelischen Gemeinde diente. Seit 1603 zu Brandenburg-Kulmbach gehörig und zwischen 1700 und 1720 kurzzeitig an das Hochstift Würzburg verpfändet, kam Frauental 1791 an Preußen und fiel 1810 an Württemberg. Seit 1989 ist in der wiederhergestellten Kirche auf der Nonnenempore die Ausstellung "Vom Kloster zum Dorf: Kulturlandschaftswandel auf der Gemarkung des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Frauental" zu sehen.
MARIA M. RÜCKERT     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 242f. (M. M. RÜCKERT).
- M. WIELAND: Das Cistercienserinnen-Kloster Frauenthal (in Württemberg). In: <CistChr> 17 (1905) 33-46, 71-79.
- W. SCHENK: Vom Kloster zum Dorf: Kulturlandschaftswandel auf der Gemarkung des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Frauental. In: <WFr> 74 (1990) 121-161.
- Zisterzienser in Franken. Das alte Bistum Würzburg und seine einstigen Zisterzen. Hrsg. v. W. BRÜCKNER u. J. LENSSEN (Kirche, Kunst und Kultur in Franken 2). Würzburg 1991, 21-27, 105f. (E. KRENIG / A. TREIBER).
- M. M. RÜCKERT: Zur Inkorporation südwestdeutscher Frauenklöster in den Zisterzienserorden. Untersuchungen zu den Zisterzen der Maulbronner Filiation im 12. und 13. Jahrhundert. In: _SMBG% 111 (2000) 381-410.
- H. EHMER: Zisterziensische Frauenklöster im baden-württembergischen Franken. In: BAUER (Hg.): Unter Beobachtung der heiligen Regel. Zisterziensische Spiritualität und Kultur im baden-württembergischen Franken (Forschungen aus Württembergisch Franken 48). Stuttgart 2002, 49-58.
QUELLEN
-Generallandesarchiv Karlsruhe 98: Salem
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