Der Bettelorden der so genannten Sackbrüder ("fratres saccati") bzw. Bußbrüder Jesu Christi ("fratres de penitentia Jesu Christi") ist in Freiburg nur wenige Jahre nachzuweisen. Die Brüder hatten ihren Sitz in einem Haus gegenüber dem Christoffelstor in der Vorstadt Neuburg, die sich nördlich an die Kernstadt anschloss. Erstmals überliefert ist ihre Anwesenheit in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts: 1277 verlieh Bischof Hartmann von Augsburg für den Besuch des Hauses der Sackbrüder und für Almosen an dasselbe einen Ablass. Drei weitere Indulgenzen sind von Bischof Johannes von Litauen aus den Jahren 1284 und 1288 sowie von Bischof Simon von Worms 1289 bekannt.
Für die in Armut lebende bruderschaftliche Gemeinschaft, deren zentrale Aufgabe die Seelsorge war und deren Mitglieder am Tragen von Kutten aus rauem Sackstoff zu erkennen waren, kam das Ende nach nur wenigen Jahren. Mit Urkunde vom 23. März 1300 genehmigte Graf Egino von Freiburg die Gründung des Augustiner-Chorherrenklosters Allerheiligen an der Stelle des Sackbrüderhauses durch den Ritter Johannes Amman von Waldkirch. Bischof Heinrich von Konstanz bestätigte am 24. April 1300 die Gründung. Spätestens zu diesem Zeitpunkt scheint der Orden in Freiburg nicht mehr bestanden zu haben.
Inwiefern ein Zusammenhang zwischen der Auflösung der Sackbrüder und der erstmals 1315 genannten Gemeinschaft der "Willigen armen Brüder" besteht, muss offen bleiben. Ebenso ist nicht ausgeschlossen, dass sie, wie 1298 in Köln geschehen, in den Antoniterorden inkorporiert wurden, der in Freiburg erstmals um 1290 in den Quellen fassbar wird und sich der Kranken, insbesondere jener an Mutterkornbrand Leidenden, annahm. |
| - | Freiburger Urkundenbuch. Bearb. von F. HEFELE. Bd. I-III. Freiburg 1940-1957. |
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| - | L. HEIZMANN: Die Klöster und Kongregationen der Erzdiözese Freiburg in Vergangenheit und Gegenwart. München 1930, 138. |
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| - | H. SCHADEK / J. TREFFEISEN: Klöster im spätmittelalterlichen Freiburg. Frühgeschichte, Sozialstruktur, Bürgerpflichten. In: H. HAUMANN / H. SCHADEK (Hg.): Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau. Bd. 1: Von den Anfängen bis zum "Neuen Stadtrecht" von 1520. Stuttgart 1996, 421-467, hier 445. |
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