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Franziskanerinnenkloster "Im Nonnenstein" Isny - Geschichte
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Der erste schriftliche Nachweis über den Schwesternkonvent "Im (Nonnen-)Stein" stammt aus dem Jahre 1405. Die Schwestern lebten in einem Haus, das schon "vor ziten" von Appa Küntzli gestiftet worden war und hinter dem Rathaus lag. Eine vom Rat aufgestellte Hausordnung aus dem ersten Viertel des 15. Jh. umschrieb den Aufgabenbereich der Schwestern.
Nach den Forschungen von Wilts beherbergte das Haus vier bis acht grundsätzlich gleichberechtigte Schwestern aus den einfachen Schichten des Bürgertums und der Landbevölkerung. Sie gehörten zum dritten Orden des heiligen Franziskus und befolgten die Terziarenregel. Tatsächlich waren sie aber nicht dem Franziskanerorden und dem Männerkloster in Lindau unterstellt, sondern dem Magistrat der Stadt Isny. Krankenpflege und Arbeit für den Lebensunterhalt waren ihre wichtigste Aufgabe, Gebet und religiöse Übungen standen erst an zweiter Stelle.
Nach 1470 geriet der Konvent in den Sog der allgemeinen Verklösterlichungstendenz. Die Schwestern legten die Gelübde der Keuschheit, des Gehorsams und der Armut ab. Die Ziele und Interessen der Schwestern entfernten sich dadurch immer mehr vom ursprünglichen Stiftungszweck des Hauses, der Krankenpflege. Dies führte zu Konflikten mit der Bürgerschaft und dem Magistrat der Stadt Isny, die mit der zweimaligen Auflösung und schließlich mit dem vollständigen Untergang des Konvents um das Jahr 1518 endeten.
NICOLA SIEGLOCH     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 296 (N. SIEGLOCH).
- <AFA> 2 (1958) 95-103 (J. GATZ).
- A. WILTS: Beginen im Bodenseeraum (Bodensee-Bibliothek 37). Sigmaringen 1994, 351-355.
QUELLEN
-Generallandesarchiv Karlsruhe 98: Salem
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