1781 übertrug Kurfürst Karl Theodor das Jesuitenkolleg in Heidelberg nach der allgemeinen Auflösung des Ordens an die ursprünglich in Frankreich beheimateten Lazaristen. Im Kontext dieses Transfers wurde auch das Stift Neuburg der Missionspriestergemeinschaft zur Nutzung bereitgestellt. Ihr Superior Johann Wilhelm Theobald, der gebürtig aus Bacharach stammte und die Kongregation in Metz geleitet hatte, ließ noch im selben Jahr die Einkünfte aus der kurfürstlichen Schenkung erfassen. Demnach belief sich der von den Jesuiten übernommene Grundbesitz Neuburgs auf insgesamt 121 Morgen landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sowie die erbverpachtete Gastwirtschaft Haarlaß mit weiteren zehn Morgen.
Den Lazaristen blieb nicht viel Zeit, Spuren in der Geschichte des Stiftes Neuburg zu hinterlassen. Bereits im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts löste sich die kurpfälzische Kongregation allmählich auf. Im Verlauf einer weiteren Dekade wurden Neuburg und seine Liegenschaften sukzessive an Privatleute veräußert. |