Klöster in Baden-Württemberg
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Benediktinerpropstei Betberg - Geschichte
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Nachdem bereits 1112/1113 ein Gut bei Betberg an das Benediktinerkloster St. Peter durch einen Tauschhandel mit dem Kloster St. Margarethen bei Waldkirch gelangt war, erwarb St. Peter dort wenig später noch weitere Güter durch Tausch mit dem Kloster St. Trudpert. Im Jahre 1132 erhielt St. Peter durch eine Schenkung des Presbyters Eberhard von Betberg zusätzlichen Besitz in diesem Ort. Weitere Betberger Güter gelangten im Verlauf des 13. Jh. durch Kauf an die Benediktinerabtei.
Zur besseren Verwaltung dieser Besitzungen errichtete St.Peter im 13. Jh. in Betberg eine Propstei. Zu Beginn setzte sich diese aus einem Propst, einem Leutpriester und einem Kaplan zusammen. Ende des 14. Jh. wurden die Güter der Propstei weiter vermehrt. 1487 bezog sie Zinsen vom Gravershof in Buggingen. Im Jahr 1394 war die Propstei nur noch mit einem Konventualen besetzt.
Im Zuge der Reformation in Baden-Durlach 1556 wurde durch den Markgrafen ein reformierter Prediger eingesetzt. Das Kloster St. Peter musste fortan bis zu seiner eigenen Aufhebung 1806 protestantische Pfarrer in Betberg einsetzen, behielt jedoch seine Einkünfte in dem nun protestantischen Ort , den Pfarrsatz sowie die Baulast für Kirche und Pfarrhaus.
Zu Betberg gehörten die beiden Kapellen St. Egidii und St. Ilgen in Seefelden und 1487 wurde die Pfarrei in Buggingen von Betberg aus versorgt.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Betberg erfolgte 789 im Lorscher Codex. Ausgrabungen in der Kirche Anfang der 70er Jahre des 20. Jh. legten Fundamente verschiedener älterer Bauphasen frei. In die vermutlich vor 1300 errichtete romanische Kirche wurden gotische Fenster eingesetzt. Das Marienpatrozinium der Kirche ist durch zwei entsprechende Nennungen von 1461 und 1467 belegt. Das Pfarrhaus direkt neben der Kirche trägt die Jahreszahl 1551 über dem Eingang.
Neben dem Pfarrhaus in Betberg wurde ein Einkehrhaus errichtet, so dass das Gebäudeensemble auf dem Betberg heute von der evangelischen Kirche als ein Ort der Besinnung genutzt wird, an welchem als eine Besonderheit innerhalb der heutigen evangelischen Kirche die monastischen Gebetszeiten gelebt werden.
ANDREAS BUTZ     
LITERATUR
-<KDB V>, 97-98.
- <GermBen> V, 133-135 (F. Quarthal).
- G. TEUTSCH, Die Geschichte der Pfarrei Betberg, in: Buggingen. Eine Markgräfler Gemeinde im Wandel der Zeit. Buggingen 1978.
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