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Franziskaner-Bruderhaus Kornbühl - Geschichte
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Die 1507 erstmals anlässlich einer Stiftung erwähnte St. Annakapelle auf dem Kornbühl war bereits vor 1651 ein beim Volk beliebter Ort, zu dem vielleicht schon vor diesem Zeitpunkt jährlich mehrere Prozessionen führten, wie sie für die spätere Zeit belegt sind. Im 18. Jh. predigten in der Kapelle Franziskaner von St. Luzen in Hechingen. Als Wallfahrtskapelle wurde sie 1737 bezeichnet. Ein Kreuzweg wurde 1886/87 errichtet.
1706 sind erstmals ein Eremit, ein so genannter Kornbühlbruder, und ein bestehendes Bruderhaus erwähnt, das jeweils nur von einem Bruder bewohnt wurde. Die Eremiten waren Mitglieder des Dritten Ordens des hl. Franziskus und trugen ein Einsiedlerkleid. Sie wurden vom Konstanzer Bischof eingesetzt, dem sie unterstanden und zu Treue und Gehorsam verpflichtet waren, solange sie das Ordenskleid trugen. Dem Salmendinger Pfarrer waren die Brüder ebenfalls zu Gehorsam verpflichtet. Sie hatten die Kapelle zu versorgen und verrichteten wohl Mesnerdienste. Der jeweilige Bruder hatte freie Wohnung, durfte einen Garten nutzen und erhielt verschiedentlich Almosen und an St. Anna 20 Gulden. Ansonsten sollte er Handarbeit betreiben. 1807 gingen Kapelle und Bruderhäuschen in den Besitz der Gemeinde Salmendingen über. Bis 1818, als der letzte Bruder starb, sind mehrere "Einsiedler" namentlich belegt. Danach bewohnten Laien als Kornbühlmesner das Bruderhaus, das 1872 abgebrochen wurde.
ANDREAS ZEKORN     
LITERATUR
-<KDH Hechingen> 269-270.
- F. EISELE: Die Kornbühlkapelle bei Salmendingen. In: Der Zoller 44 u. 45 (22./23.3.1902).
- DERS.: Die Kornbühlkapelle bei Salmendingen. In: Hohenzollerischer Kalender 1930, 49-52.
- [IKARUS]: Von einem Schulmeister, dem Kornbühlbruder und einem gefälschten Paß. In: Zollerheimat 1 (1931/32) 53.
- J. A. KRAUS: Vom Kornbühl und seinen Einsiedlern. In: <HH> 1 (1951) 26-27.
- E. VIESEL: Fünfhundert Jahre Salmendinger Kapelle auf dem Kornbühl. In: Blätter des Schwäbischen Albvereins 113. Jg., 4 (2007) 16-17.
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