Klöster in Baden-Württemberg
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Franziskanerinnenkloster Egesheim - Geschichte
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Die Klause wurde wohl kurz vor ihrer Ersterwähnung 1301 als Stiftung des Adelsgeschlechts von Michelstein auf Grundbesitz der Abtei Reichenau gegründet. Die Frauen der Klause schlossen sich schon bald als Schwestern des Dritten Ordens den Franziskanern an. Die Gemeinschaft begegnet uns in den Quellen unter den Namen "Closter" (1385), "Klause" (1359 und 1385) und "Monasterium" (1508), ihre Mitglieder werden als Klausnerinnen, Klosterfrauen und als Nonnen bezeichnet. Die Vorsteherinnen der Klause wurden Meisterinnen genannt, seit 1400 auch Priorinnen. Der in einem Inventar von 1530 verzeichnete Hausrat lässt darauf schließen, dass die Niederlassung bis zu 16 Schwestern beherbergen konnte. Der Grundbesitz der Klause wuchs im Laufe des 14. und 15. Jh. erheblich an. Er umfasste im Jahr 1544, als das Gut vom Obervogt von Oberhohenberg, Hans Schwaiger, erworben wurde, insgesamt rd. 90 Jauchert Acker, 11 Mannsmahd Wiesen und drei große Waldstücke.
Die Frauenklause wurde in der Reformationszeit verlassen. Das Klostergut ging über Thaddäus Ifflinger von Granegg (1571) an das Kloster Beuron (1587), für dessen Propst Vitus es als Alterssitz diente (1614). Im 30-jährigen Krieg setzte der Zerfall des Gebäudes ein, das schließlich abgebrochen werden musste. Auf dem Gelände der ehemaligen Klause entstanden im 18. Jh. ein neues Pfarrhaus sowie eine Pfarr- und Zehntscheuer.
HANS-JOACHIM SCHUSTER     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 217f. (H.-J. SCHUSTER).
- DERS.: Die Stifterfamilie und die ersten Wohltäter der Klause. In: <THB> (1985).
- DERS.: Geschichte der Klause Egesheim bis zu ihrer Auflösung. In: <THB> (1987).
- L. STIERLE: Die Klause in Egesheim. In: Egesheimer Heimatbuch. Horb 1998.
QUELLEN
-Staatsarchiv Sigmaringen Ho 156 T 1: Kloster Beuron (Augustiner): Urkunden
-Staatsarchiv Sigmaringen Ho 156 T 2-3: Kloster Beuron (Augustiner)
-Staatsarchiv Sigmaringen Ho 156 T 4: Kloster Beuron (Augustiner): Rechnungen der Heiligenpflege und der Heiligenfabrik Unserer Lieben Frau zu Egisheim
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