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Franziskanerinnenkloster Nordstetten - Geschichte
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Die Klause wird erstmals in zwei Urkunden von 1409 und 1410 genannt, u. a. stiftete ein "Abalin Oftertingen" für seine sich in der Klause befindliche Tochter Adelheid eine Getreidegült. Eben diese Tochter tritt 1418 aus der Klause aus und erhält ihre mitgebrachte Getreidegült zurück, die sie aber wieder an die Sammlung verkauft. 1461 wird die Gemeinschaft in einer Kaufurkunde als "Klause zu Nordstetten St. Francissen-Orden" bezeichnet und scheint damit Mitte des 15. Jh. dem Franziskaner-Orden unterstellt.
Im 16. Jh. treten die Sammlungsfrauen des öfteren im Zusammenhang mit Markungsstreitigkeiten in Erscheinung, woraus sich eine gewisse Vermögens- und Besitzanhäufung ableiten lässt. Einen Hinweis auf die Größe des Konventes findet sich erstmals bei der Einverleibung in die Tiroler Observantenprovinz 1580, als neben der Oberin Anna Hecker noch weitere sieben Schwestern erwähnt werden; als Beichtvater fungierte zu diesem Zeitpunkt der Eutinger Ortspfarrer. Wie die innere Entwicklung der Gemeinschaft aussah, wann z. B. klösterliche Umformungsprozesse einsetzten, ist nicht nachzuvollziehen. Laut einer Visitation von 1612 legten die Frauen spätestens zu diesem Zeitpunkt die feierlichen Gelübde ab. Der Konvent bestand damals aus insgesamt neun Schwestern. Die Mutter Euphrosyna wird als häuslich beschrieben, sie würde ihre Kinder in "heiligem Frieden und schöner Einigkeit" regieren. Die offensichtlich zu diesem Zeitpunkt intakte klösterliche Gemeinschaft wurde laut Ordensüberlieferung durch Plünderungen während des 30-jährigen Krieges zerstört bzw. verarmte völlig, so dass die Ordensleitung 1643 die Nordstetter Klause mit der mittleren Sammlung in Horb vereinigte. Offensichtlich gegen den Willen der Klosterfrauen, deren Gesuch um Rückkehr nach Nordstetten 1644 abgewiesen wurde. Die letzte Oberin Maria Rapp starb 1654 in Horb. Die Lage der Klause ist bisher nicht eindeutig geklärt.
UTE STRÖBELE     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 365 (U. STRÖBELE).
- <AFA> 10 (1964) 112f. (M. HEINRICHSPERGER).
- <HStAS> B 43, 44, 46.
QUELLEN
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 46: Horb, Franziskanerinnenklöster des Dritten Ordens
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