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Franziskanerinnenkloster Vaihingen - Geschichte
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1339 tritt in Vaihingen eine "ehemaligen Begine" namens Betta auf: Sie stiftete eine Kaplaneipfründe am Stephanusaltar in der Marienkapelle der Stadt. Dieses erste Zeugnis einer Begine in Vaihingen korrespondiert mit dem Auftreten von Beginen auch in anderen Städten der näheren Umgebung (z. B. Markgröningen 1304). Im Lagerbuch der württembergischen Amtsstadt Vaihingen von 1523 sind die Beginen als Anstößer belegt; das darin als solches bezeichnete "Frauentor" in der Stadt, das zur Stadtbefestigung gehörte und auch den Namen "Auricher Tor" trug, verweist auf das in der Nähe gelegene Beginenhaus, das "vorne im Spitalhof in der Auricher Straße" gestanden haben soll und die Vaihinger Stadtbrände nicht überlebt hat. 1556 gab es noch drei Beginen in der Stadt (Waldburga und Barbara von Vayhingen sowie Apollonia von Iptingen), die als " Schwestern der grauen Versammlung" (die graue Farbe des Habits verweist auf Beziehungen zum Franziskanerorden) nicht mehr beim Auricher Tor, sondern in einem anderen Haus "beim Kirchtor" lebten. Nachdem die herzoglichen Räte ihnen "angezeigt" hatten, dass ihr "Leben und Wandel der christlichen Religion und Konfession zuwider sei", übertrugen sie 1558 ihr Haus und ihr restliches Vermögen von 300 Pfund dem Vaihinger Spital, das ihnen gegen dessen Einziehung seinerseits die lebenslange Aufnahme und "Speisung" garantierte.
ROBERT KRETZSCHMAR     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 492 (R. KRETSCHMAR).
- <HStAS> A 284/101 Bü 116.
- L. Behr u. a. (Hg.): Geschichte der Stadt Vaihingen an der Enz. Vaihingen an der Enz 2001, 140.
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