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Franziskanerkloster Betenbrunn - Geschichte
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Als Inhaber der Hochgerichtsbarkeit und zeitweise als oberschwäbische Landvögte suchten die Grafen von Werdenberg im 14. Jh. am Erfolg der wirtschaftlich prosperierenden Zisterzienserabtei Salem teilzuhaben und strebten die volle Herrschaft über das Kloster an. Man nimmt an, dass die Konflikte mit Salem die Grafen veranlassten, ein eigenes Hauskloster mit Grablege für ihre Familie in Betenbrunn zu stiften. Graf Albrecht II. von Werdenberg und seine Söhne wandten sich an Papst Gregor XI. und erbaten die Erlaubnis, in Betenbrunn ein Franziskanerkloster zu stiften, was der Papst 1373 genehmigte. Die Rechte an der in Betenbrunn bestehenden Pfarrkirche Unserer Lieben Frau übertrug der Bischof von Konstanz allerdings an die benachbarte Pfarrkirche Röhrenbach.
1387 wurden ein neuer Chor und eine Sakristei gebaut. Noch 1388 erhielt das Kloster eine Stiftung, doch kurz danach müssen die Franziskaner Betenbrunn wieder verlassen haben und sind nach Überlingen in das dortige Franziskanerkloster übergesiedelt. Die Streitigkeiten unter den Söhnen des verstorbenen Grafen Albrecht und die Parteinahme des neuen Herrn in Heiligenberg für den Gegenpapst Clemens VII. in Avignon mögen die Gründe gewesen sein. Die Stiftung von 1388 mit den Messverpflichtungen wurde an die Franziskaner in Überlingen transferiert. In Betenbrunn übte 1396 wieder ein Pfarrer die Seelsorge aus. Aber schon 1398 stiftete Graf Albrecht IV. in Betenbrunn ein Chorherrenstift, die Pfarrkirche wurde Stiftskirche. 1803 hoben die Fürsten von Fürstenberg das Stift auf. Die erhaltenen Bauten stammen aus der Barockzeit.
ELMAR L. KUHN     
LITERATUR
-B. STENGELE: Linzgovia Sacra. Überlingen 1887, 98-111.
- E. BERENBACH: Betenbrunn. Überlingen 1935.
- <AFA> 13 (1969) 186-189 (B. STENGELE).
QUELLEN
-Generallandesarchiv Karlsruhe 114: Heiligenberg
-Generallandesarchiv Karlsruhe 229: Spezialakten der kleineren Ämter und Orte
-Generallandesarchiv Karlsruhe 98: Salem
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