Klöster in Baden-Württemberg
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Paulinerkloster Gundelsbach - Geschichte
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Im Jahre 1355 überließen die Bürger der Stadt Waiblingen zwei Einsiedlern einen Platz im Wald von Gundelsbach; eine Urkunde von 1359 belegt die Überlassung eines Geländes, das etwa zwei Morgen groß war. Darauf entstanden mit Unterstützung der Waiblinger Bürgerschaft ein Wohnhaus und eine kleine Kirche. 1461 erhielten die Brüder von Graf Ulrich V. von Württemberg die Marienkaplanei Kleinheppach übertragen, deren Kapelle von den Paulinern zuvor erbaut worden war, aber bald wegen ihres ruinösen Zustands zu erneuern war (1482). 1504 wurden die Reliquien des kleinen Klosters nach Lorch abgegeben. Im Bauernkrieg wurden die Gebäude zerstört, so dass die Brüder um Bauholz baten, um "ein Haussle zu zimmern". Das Kloster erreichte im Laufe seines Bestehens keine besondere Bedeutung. Zwar hatte es nach einer undatierten Aufstellung (wohl 15. Jh.) Besitz in rund einem Dutzend Orten in der Nachbarschaft, doch war dieser Streubesitz entweder nicht groß genug, um eine solide wirtschaftliche Grundlage zu bilden, oder die personelle Belegung des Klosters war stets zu gering, um diesen Besitz ordentlich zu bewirtschaften. Über die Anzahl der Brüder in diesem Kloster ist nichts überliefert. Von einem Prior ist 1535 die Rede. 1534 wurde das Kloster mitsamt seinem Einkommen, das 53 Gulden betrug, vom herzoglichen Keller der Geistlichen Verwaltung in Schorndorf eingezogen. Herzog Christoph von Württemberg überließ 1556 der Stadt Waiblingen die Einkünfte aus dem Besitz des ehemaligen Klosters, damit ein Siechen- oder Blatternhaus errichtet werde. Das Bruderhaus war noch einige Zeit bewohnt, bevor es 1654 heißt, es sei ganz ruiniert. Die Stadt Waiblingen erstellte an seiner Stelle ein Waldschützenhaus, das im Jahr 1936 abgebrochen wurde.
UWE REIFF     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 254 (U. REIFF).
- <OAB Waiblingen> 142f.
- H. E. WALTER (Hg.): Grossheppach (Heimatbuch). Ludwigsburg 1968.
- E. L. KUHN: Der Paulinerorden in Deutschland. Tettnang 2005.
QUELLEN
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 121 Bd. 96e: Lagerbücher örtlicher Kirchenvermögen
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