Klöster in Baden-Württemberg
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Schwesternsammlung Brackenheim - Geschichte
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In dem Beginenhaus der typischen altwürttembergischen Landstadt lebte im späten Mittelalter eine kleinere Anzahl von Frauen religiös, aber ohne eigentliche Regel zusammen, meist aus weniger wohlhabenden Schichten, denen der Eintritt in ein Frauenkloster nicht möglich war. Die Frauensammlung wird 1392 erstmals urkundlich erwähnt: Bischof Eckhard von Worms gestattete den Brackenheimer Beginen ("sorores pauperes") ebenso wie drei weiteren Frauensammlungen (Güglingen, Botenheim, Cleebronn) die Wahl eines eigenen Beichtvaters, der auch in Reservatfällen absolvieren konnte, sowie den Gottesdienst trotz bestehenden Interdikts.
Als Besitzungen der Schwestern sind aus den Jahren zwischen 1400 und 1530 das Haus mit Hofstatt, ein Garten und ein Weingarten genannt.
Wann genau nach der Einführung der Reformation in Württemberg das Beginenhaus geschlossen bzw. umgewidmet wurde, ist nicht rekonstruierbar. "Nunnenhaus" und "Nonnenbrünnlein" werden in Steuerverschreibungen und Lagerbüchern von 1556, 1578 und 1606 noch erwähnt, aber offenbar nicht mehr im Zusammenhang mit einer bestehenden religiösen Frauengemeinschaft.
Das Beginenhaus besteht noch heute (Heilbronner Str. 16). Es wurde nach 1576 als städtisches Bad genutzt. Nach dem Stadtbrand von 1691 diente es bis 1776 als provisorisches Rathaus.
ANDREAS HOLZEM     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 200. (A. HOLZEM).
- <OAB Brackenheim> 142ff., 183.
- K. Schlenker: Vom Beginenkloster in Brackenheim. In: Zeitschrift des Zabergäuvereins 1933, 38-42.
- Heimatbuch der Stadt Brackenheim und ihrer Stadtteile. Brackenheim 1980, 263.
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