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Brüder- und Schwesternkonvent am Katharinenspital Esslingen - Geschichte
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Abbildung  Button Die hl. Katharina mit dem Wappen des Katharinenspitals in Esslingen, handkolorierte Federzeichnung von Georg Christoph Rieckher, 1733.
1232 werden das bei der Stadtkirche St. Dionys am heutigen Marktplatz gelegene Katharinenspital sowie Meister und Brüder erstmals erwähnt. Die Laienbruderschaft aus Schwestern und Brüdern nahm 1247 die Augustinerregel an. Leiter war der ursprünglich gewählte und lebenslänglich amtierende Magister bzw. Provisor, dem bis 1307 die Prokuratoren als Ausschuss beitraten. Deren Aufgaben in der Ökonomie übernahmen dann ein Keller und ab Mitte des 14. Jh. ein Zinsmeister. Eine Spitalmeisterin als Leiterin der Pflege wurde erstmals 1351 genannt. Die reich begüterte Anstalt (u. a. durch zahlreiche Ablässe) kaufte u. a. die Ortschaften Möhringen (1295) und Vaihingen (1297) sowie weitere Grundstücke, Gülten und Zehnten in fast 150 Orten. Im Zuge der Kommunalisierung des Hospitals ab 1283 wurde der Einfluss der Bruderschaft zurückgedrängt, die leitende Funktion des Spitalmeisters von Weltgeistlichen oder Bürgern wahrgenommen. Aufgrund mangelnder Neuaufnahmen starb der männliche Konvent ab 1420 langsam aus, 1533 beschloss der Rat auch den Austausch der Spitalschwestern.
Die Spitalkapelle wurde 1274 errichtet, nach einem Brand (1484) durch Lucas und Matthäus Böblinger wieder aufgebaut und 1811 mit dem Spital abgebrochen.
JOACHIM J. HALBEKANN     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 239 (J. J. HALBEKAMM).
- <KB Esslingen> I, 462-465.
- W. HAUG: Das St.-Katharinen-Hospital der Reichsstadt Esslingen. Geschichte, Organisation und Bedeutung (Esslinger Studien, Schriftenreihe 1). Esslingen 1965.
- K.FAST (Hg.): Zwischen Himmel und Erde. Klöster und Pfleghöfe in Esslingen : eine Ausstellung der Städtischen Museen und des Stadtarchivs Esslingen am Neckar in der Franziskanerkirche Esslingen, 27. September 2009 bis 31. Januar 2010. Begleitpublikation im Namen der Stadt Esslingen am Neckar. Petersberg 2009.
QUELLEN
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 6: Neuwürttembergische Passivlehen
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 116: Lagerbücher fremder Herrschaften über Rechte in württembergischen Orten
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 14 Bd. 105: Diplomatare
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 189 Bd. 4-39: Lagerbücher von Reichsstädten: Esslingen
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart N 11 Nr. 84: Land- und Flurkarten betreffend Neuwürttemberg
-Staatsarchiv Ludwigsburg B 169: Esslingen, Reichsstadt
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