Klöster in Baden-Württemberg
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Benediktinerpropstei Wippertskirch - Geschichte
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Die Benediktinerpropstei Wippertskirch (ursprünglich "Wipreskircha") im Breisgau ging vermutlich aus dem Besitz der Reichsabtei Schuttern hervor. Die Existenz eines Dorfes mit gleichem Namen sowie einer dazugehörigen Pfarrkirche samt mehrerer Filialen bestätigte bereits 1136 eine Urkunde von Papst Innozenz II. Wann genau Wippertskirch als eigenständige Propstei errichtet worden ist, lässt sich heute allerdings nicht mehr eindeutig rekonstruieren. Es geschah wohl im Rahmen eines dynamischen Prozesses, dass im Laufe der Jahrzehnte nicht mehr nur einzelne Priester, sondern auch Mönche aus Schuttern mit der Seelsorgeaufgabe für jene Pfarrei betraut wurden. In der zweiten Hälfte des 17. Jhs. trat dann auch zusätzlich eine "Liebfrauenbruderschaft" in Erscheinung, deren Gründung als Vorstufe zur späteren Errichtung der Propstei betrachtet werden kann. Im Jahr 1683 wird mit Jakob Vogler, der gleichzeitig als Abt in Schuttern fungierte, erstmals ein eigener Propst benannt. In der Folgezeit bestätigen verschiedene Dokumente den pastoralen und territorialen Ausbau der neuen Propstei. So entstanden dort bis 1735 ein neues Pfarrhaus und ein eigenes Propsteigebäude. Allerdings währte die eigenständige Existenz des Klosters Wippertskirch nicht lange: Schon 1784 erfolgte die Auflösung der Liebfrauenbruderschaft und 1806 wurden im Zuge der Säkularisation sowohl die Propstei als auch das Schutterner Mutterkloster endgültig aufgehoben. Nach dem Abriss von Kirche und Propsteigebäude wurde 1894 schließlich die gesamte Gemarkung Wippertskirch aufgelöst.
DENNIS NAGEL - KARL-HEINZ BRAUN     
LITERATUR
-<GermBen> 5 (1975) 677-679 (G. KALLER).
- H. SCHMID: Säkularisation und Schicksal der Klöster in Bayern, Württemberg und Baden 1802-1815 unter besonderer Berücksichtigung von Industrieansiedlungen in ehemaligen Konventen. Überlingen 1975, 49-51.
- H. SCHMID: Die Säkularisation der Klöster in Baden. 1. Teil. In: FDA 98 (1978), 293-294.
- K. LIST: Reichskloster Schuttern. In: K. LIST / P. HILLENBRAND: Reichskloster Schuttern im Wandel der Zeiten 603-1980. Lahr 1983, 5-19.
- BÜRGERMEISTERAMT FRIESENHEIM (Hrsg.): Kloster und Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt Schuttern in der Gemeinde Friesenheim. Lindenberg 2003, 1-34.
QUELLEN
-Generallandesarchiv Karlsruhe 104: Schuttern
-Generallandesarchiv Karlsruhe 229: Spezialakten der kleineren Ämter und Orte
-Generallandesarchiv Karlsruhe 74: Baden-Generalia
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