Klöster in Baden-Württemberg
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Zisterzienserabtei Königsbronn - Geschichte
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König Albrecht I. stiftete 1303 das unterhalb der Burg Herwartstein unmittelbar am Brenztopf gelegene Zisterzienserkloster, für dessen Aufbau er Mönche aus der Abtei Salem erbat, dessen Paternität das Kloster unterstellt wurde. Als Gründungsausstattung hatte der Habsburger bereits 1302 von Graf Ulrich III. von Helfenstein die Herrschaft Herwartstein sowie die Vogtei über das Augustiner-Chorherrenstift Steinheim erworben. Die Stiftung, die letzte mittelalterliche Gründung einer Zisterze im deutschen Südwesten, war Teil von Albrechts Territorialpolitik, der sich mit diesem Schritt eine strategisch wichtige Position im Bereich des alten Herzogtums Schwaben schuf. 1287 hatte König Rudolf, Albrechts Vater, erfolglos Herwartstein, die Burg, die die Brenztalstraße, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen dem Rheinland und Schwaben, sicherte, belagert. Im Januar 1308, also noch zu Lebzeiten des Königs, ist erstmals die Bezeichnung "Königsbronn" ("Kungsprunnen", 1348 "monasterium Fontis Regis") für die Zisterze belegt. Das Dorf Springen, als Burgweiler unterhalb des Herwartsteins entstanden, wurde mit dem Aufbau einer zisterziensischen Eigenwirtschaft weitestgehend entvölkert, die vollständige Umsiedlung in das nahe gelegene Seegarten - durch kaiserliches Privileg von 1361 abgesichert - unterblieb jedoch.
Die politischen Implikationen der Gründung behinderten in den nächsten Jahren den Aufbau des Klosters, das kaum auf Stiftungen aus dem regionalen Umfeld zurückgreifen konnte. Erst Privilegien und Schenkungen von Kaiser Karl IV., in der Klostertradition als "zweiter Gründer" des Klosters bezeichnet, schufen die Voraussetzungen für die wirtschaftliche Konsolidierung des Klosters.
König Albrecht hatte sich bei der Gründung den Schutz und Schirm über das Kloster vorbehalten. In der Folgezeit blieb die Abtei in einer ambivalenten Stellung, da sie zuweilen als Habsburger Hauskloster, zuweilen als Reichsabtei betrachtet wurde. 1353 verpfändete Kaiser Karl IV. die Vogtei über das Kloster an die Grafen von Helfenstein. Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen wurden 1448 diese Rechte bestätigt, die im selben Jahr zusammen mit der Herrschaft Heidenheim an Württemberg übergegangen waren. Der Königsbronner Gerichtsbezirk mit dem Klostergericht in Steinheim blieb den Zisterziensern erhalten.
Die Abtei besaß einen geschlossenen Besitzkomplex im nördlichen Albuch, der im Lauf des Spätmittelalters durch Zuerwerbungen und Tausch abgerundet wurde. Aus Reichsgut hatte König Albrecht 1308 das Patronatsrecht in der Reichsstadt Reutlingen der Zisterze übertragen, Kaiser Karl IV. fügte 1347 das Pfullendorfer Patronatsrecht hinzu. Außerdem hatte die Abtei das Patronatsrecht in mehreren Gemeinden der Nachbarschaft (Steinheim, Söhnstetten, Bissingen o. L., Jagsthausen, Oberböbingen, Heubach, Schlat), die zum größeren Teil der Zisterze inkorporiert waren.
Die Krise der klösterlichen Grundherrschaft nach den Bevölkerungsverlusten des Spätmittelalters, die besonders die ertragsschwachen Gebiete des Albuchs getroffen hatte, konnte erst unter Abt Melchior Ruff (1513-1539) überwunden werden, der nicht nur eine systematische Wiederbesiedlung des Nordalbuchs betrieb, sondern auch unter Rückgriff auf ein kaiserliches Privileg von 1366 am Brenztopf eine Eisenschmiede errichtete (1529).
Das Kloster, durch Zerstörungen im Städtekrieg 1449 und im Reichskrieg 1462 jeweils schwer getroffen, besaß wohl immer nur einen kleinen Konvent (1423: 16 Mönche), der sich offensichtlich 1442 in einer schweren Krise befand, da das Generalkapitel des Ordens die anderen Klöster aufforderte, Königsbronn beim (Wieder-)Aufbau des monastischen Lebens zu unterstützen. Die disziplinarischen Probleme konnten jedoch wohl erst zu Beginn des 16. Jh. unter Abt Melchior Ruff beseitigt werden, dem 1513 durch Papst Leo X. die Pontifikalien verliehen wurden.
Die Einführung der Reformation durch Württemberg scheiterte zunächst am Widerstand des Konvents, der sich mit Hinweis auf die habsburgische Gründungstradition der Unterstützung König Ferdinands sicher war. Erst 1553 wurde durch Herzog Christoph der 1544 gewählte Abt Ambrosius Boxler seines Amtes enthoben. Gegen den Widerstand eines Teils des Konvents wurde unter seinem Nachfolger Johann Epplin der evangelische Gottesdienst eingeführt. Ambrosius Boxler verzichtete 1557 auf seine Rechte als Köngsbronner Abt, nachdem er zuvor nach einem gescheiterten Fluchtversuch aus Maulbronn auf der Festung Hohenurach inhaftiert worden war. Kaiser Ferdinand I. trat 1563 vertraglich seine Ansprüche an die Habsburger Gründung an Württemberg ab. Die Besitzungen der Abtei wurden durch Württemberg im Klosteramt Königsbronn zusammengefasst. In den Räumen des Klosters wurde 1559 eine Klosterschule eingerichtet, die bereits 1595 aufgehoben wurde.
Die Baugeschichte der Klosteranlage spiegelt die unsichere Entwicklung des Konvents wider. Die Klosterkirche, der Gottesmutter und dem hl. Bernhard geweiht, war offensichtlich zunächst als Holzkirche errichtet worden, die in der ersten Hälfte des 15. Jh. durch einen Neubau ersetzt wurde. Nachdem die Kirche bereits im Fürstenkrieg 1552 schweren Schaden gelitten hatte, wurde sie nach den Zerstörungen des 30-jährigen Kriegs abgetragen. Lediglich kleinere Mauerpartien haben sich erhalten. Von den Verwaltungsgebäuden des Klosteramts befinden sich heute noch die Prälatur und die so genannte Oberamtei (heute Torbogenmuseum) im Bereich des ehemaligen Klosterareals.
WOLFGANG ZIMMERMANN     
LITERATUR
-<Württ. Klosterbuch> 309f. (W. ZIMMERMANN).
- <KB Heidenheim> II, 375-380 (Lit.).
- <KDW Heidenheim> 199-216.
QUELLEN
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 495: Königsbronn
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 102/39: Geistliche Lagerbücher: Kloster Königsbronn
-Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 14 Bd. 164: Diplomatare
-Staatsarchiv Ludwigsburg B 185: Schwäbisch Gmünd, Reichsstadt: Dominikanerinnenkloster Gotteszell
-Generallandesarchiv Karlsruhe 229: Spezialakten der kleineren Ämter und Orte
-Generallandesarchiv Karlsruhe 70 Pfullendorf:
-Generallandesarchiv Karlsruhe 74: Baden-Generalia
-Generallandesarchiv Karlsruhe 98: Salem
-Generallandesarchiv Karlsruhe D: Kaiser- und Königsurkunden 1200-1518
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