Schwierige Quellenlage und unzureichender Forschungsstand lassen kaum die disparaten Nachrichten bestimmten Sammlungen in der Reichsstadt fest zuordnen. Einzelne Beginen sind bereits ab der zweiten Hälfte des 13. Jh. belegt: 1268 werden erstmals drei Beginen genannt, 1286-1294 die wohl adelige Begine Adelheid von Gundelfingen mit ihren beiden Töchtern. Eine weitere Begine namens Adelheid bewohnte 1288 ein Haus in der "Schmiedegasse" (heute: östlicher Teil der Küferstraße), eine Berta schenkte 1294 dem Kloster Salem einen Weinberg. Ein weiteres Haus vor dem Frauentor zur Beutauvorstadt schenkten einige als Schwestern bezeichnete Frauen 1302 an das Kloster Bebenhausen. 1378 erscheinen erstmals Schwestern "von der dritten Regel". Ob deren Wohnsitz bereits mit dem 1387 erwähnten Schwesternhaus im "Barfüßergässlein" (heute: Franziskanergasse) und / oder mit einem 1300 erwähnten Beginenhaus gegenüber dem Minoritenkloster identisch ist, muss offen bleiben. Die Nähe zum Franziskanerkonvent ist aber eindeutig. 1387 erließ die als Regelmeisterin bezeichnete Guta Killsin eine Ordnung zur Erbregelung der Schwestern. Unsicher ist die Identifizierung eines dem hl. Bernhard geweihten Hauses von Terziariern und Terziarinnen, denen Papst Bonifatius IX. alle Privilegien mitsamt der Abgabenfreiheit 1400 erneuerte. Es kann sich bei diesem Haus um ein weiteres, aber auch um das 1387 genannte Anwesen beim Franziskanerkloster gehandelt haben. 1432 kauften zwei vom Rat der Stadt bestellte Pfleger für die Terziarinnen ein Haus beim Nadlerbrunnen "im Heppächer", das noch 1516 als Schwesternhaus erwähnt wurde. Auf diesen Komplex beziehen sich wohl auch die meisten späteren Nennungen von Beginen-, Schwestern- oder Regelhäusern, so über den Ankauf benachbarter Häuser (1473) und Grundstücke (1509, 1511). 1438 wird ein Laienbruderhaus in Esslingen genannt. Der Vorsteher der Brüder wurde 1512 als Altvater bezeichnet. 1470 wandte sich der Rat an die Stadt Rothenburg und erbat die Entsendung zweier der im sozialen Bereich tätigen Schwestern und Brüder. 1493 zogen die mit der Weberzunft konkurrierenden Schwestern nach Gerlingen bei Leonberg, nachdem die Stadt massiv gegen sie vorgegangen war. Erst 1496 konnte nach längeren Verhandlungen eine Einigung mit den Brüdern und den zwischenzeitlich zurückgekehrten Schwestern, denen der geistliche Status konzediert wurde, herbeigeführt werden. 1534 erhielten sieben verbliebene Regelschwestern Leistungen aus dem Spital, 1593 ist ihr Haus im Besitz des Spitals nachweisbar. |
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JOACHIM J. HALBEKANN | |||||||||||||||||
LITERATUR | |||||||||||||||||
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QUELLEN | |||||||||||||||||
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